In Esslingen müssen Eltern für die Betreuung ihrer Kinder künftig möglicherweise tiefer in die Tasche greifen. Foto: dpa/Annette Riedl

Kommunalverbände und Kirchen in Baden-Württemberg empfehlen, Eltern stärker zur Kasse zu bitten. Es gibt Hinweise, dass die Stadt Esslingen diesen Ball aufnimmt.

Esslingen - Möglicherweise kommen auf die Eltern in Esslingen höhere Kita-Gebühren zu. Unserer Zeitung liegt die vage formulierte Bitte eines Stadtrats der Linken vor, einen kritischen Punkt aus dem nichtöffentlichen Teil eines Ausschusses in den öffentlichen zu verlagern. Ob es sich dabei um die Erhöhung von Kita-Gebühren handelt, wollte Tobias Hardt von den Linken weder bestätigen noch dementieren. Auch die Stadtverwaltung, die die Tagesordnung des Ausschusses für Bildung Erziehung und Betreuung erstellt, hält sich bedeckt. Weder könne er bestätigen noch dementieren, was in nichtöffentlichen Sitzungen diskutiert werde, erklärte Sprecher Niclas Schlecht.

Es ist nicht alles öffentlich

Tatsächlich werden zuweilen heikle Themen im nichtöffentlichen Teil der Ausschüsse vorbesprochen. Einen Beschluss über die Erhöhung von Kita-Gebühren würde dann der Gemeinderat zu einem späteren Zeitpunkt öffentlich fassen müssen.

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Vieles deutet darauf hin, dass ein solcher Beschluss derzeit vorbereitet wird. Im landesweiten Vergleich sind die Kita-Gebühren in Esslingen allerdings bereits sehr hoch, auch deutlich höher als in Stuttgart, was mit der hohen Einkommensstruktur in der Stadt zu tun hat. Allerdings sind die Gebühren nicht für alle gleich. So spielt unter anderem die Zahl der Kinder und das Familieneinkommen eine Rolle. Sollte es in Esslingen zu einer Erhöhung kommen, würde die Stadt einer Empfehlung der Kirchen und der Kommunalen Landesverbände folgen. Die Vertreter des Städtetages, des Gemeindetages und der Kirchenleitungen sowie der kirchlichen Fachverbände in Baden-Württemberg hatten sich bereits im Sommer darauf geeinigt, für das Kindergartenjahr 2021/2022 eine solche Empfehlung an die Träger der Einrichtungen abzugeben.