Die neue Kita soll 90 Mädchen und Buben in sechs Gruppen Platz bieten. Foto: dpa/Jan-Philipp Strobel

An der Sofie-Reis-Straße im Neubaugebiet Langenäcker-Wiesert soll eine sechsgruppige Kindertageseinrichtung mit 90 Plätzen gebaut werden. Der Vorprojektbeschluss für das Vorhaben wurde im Bezirksbeirat präsentiert.

Stammheim - In den kommenden Jahren sollen auf dem insgesamt 8,8 Hektar großen Areal Langenäcker-Wiesert im Westen von Stammheim rund 320 Wohneinheiten für etwa 800 Einwohner entstehen – darunter auch zahlreiche Kinder. Und die brauchen Betreuungsplätze. Deshalb soll mitten im Neubaugebiet eine Kindertagesstätte entstehen. Ebenso wie das Gesamtvorhaben, gegen das es Klagen vor Gericht gab, hat sich auch die Realisierung der Kita immer wieder verzögert. Aktueller Sachstand ist, dass die Einrichtung im Frühjahr 2024 in Betrieb geht. Im Bezirksbeirat haben Mitarbeiter des Hochbau- und des Liegenschaftsamtes den Vorprojektbeschluss präsentiert.

„Kindertagesstätte Sofie-Reis-Straße“, so lautet die offizielle Bezeichnung für das Vorhaben. Die neue Tagesstätte soll Platz für sechs Gruppen mit insgesamt 90 Kinder haben. Ursprünglich waren vier vorgesehen, seit dem Jahr 2018 wird aufgrund des steigenden Bedarfs mit sechs geplant. 30 Plätze sind für Kinder bis drei Jahren angedacht, für Drei-bis Sechsjährige werden 60 Plätze zur Verfügung stehen.

Gesamtkosten betragen 5,74 Millionen Euro

Die Gesamtkosten werden mit 5,74 Millionen Euro veranschlagt. Darin enthalten sind 300 000 Euro für die Außenanlagen, 180 000 Euro Einrichtungskosten und 135 000 Euro für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Das neue Gebäude soll zwei Geschosse bekommen. Vorgesehen ist eine Holz- beziehungsweise Holzhybridbauweise, nur der Keller wird in Beton/Kalksandstein-Mauerwerk ausgeführt. Großzügige Fenster und Oberlichter sollen für viel Licht sorgen. Das Haus ist barrierefrei, es bekommt 30 Fahrradabstellplätze und drei Pkw-Parkplätze. Das Dach soll begrünt werden.

Hartmut Fautz vom Hochbauamt sprach von einem „sehr schlüssigen Entwurf“ des Stuttgarter Architekturbüros Günter Hermann. Im Herbst 2022 solle der Bau beginnen, im Frühjahr 2024 werde mit der Fertigstellung gerechnet. Hierzu gab es kritische Stimmen seitens der Beiräte. „Warum die jahrelange Verzögerung?“, wollte Karl-Heinz Kemke (Freie Wähler) wissen. SPD-Beirätin Judith Vowinkel merkte an, dass es besser gewesen wäre, wenn die Kita fertig sei, bevor die Bewohner ins Neubaugebiet ziehen.

Kritik an Verzögerungen

„Wir sind stetig dran gewesen“, entgegnete Hartmut Fautz. Seit Ende 2019 würden die Planungen laufen, 2020 habe dann die Coronapandemie das Vorhaben verkompliziert, zudem sei eine neue Energierichtlinie der Stadt in Kraft getreten, die berücksichtigt werden musste. Auch habe es vieler Abstimmungen bedurft und die Verwaltung sei mit zahlreichen anderen Kita-Projekten beschäftigt gewesen.

So lange die neue Tagesstätte noch nicht fertig ist, sollen die Mädchen und Buben aus dem Neubaugebiet Langenäcker-Wiesert in der Kita Ottmarsheimer Straße 45 betreut werden. Dort fehlt es allerdings an Personal, weshalb nicht alle Gruppen besetzt werden können. Das ist ein Problem, das es laut Bezirksvorsteherin Susanne Korge in ganz Stuttgart gibt. Ob es im Jahr 2024 gelöst ist und die Kita Sofie-Reis-Straße dann nicht nur ein schönes Ambiente und viel Platz bietet, sondern auch genug Erzieherinnen und Erzieher bekommt, darüber lasse sich momentan noch nichts sagen.