Das Paul-Maar-Kinderhaus in Unteraichen trägt zwar einen bekannten Namen. Das Gebäude ist jedoch in die Jahre gekommen. Es soll abgerissen werden. Foto: Natalie Kanter

Das Paul-Maar-Kinderhaus hat 45 Jahre auf dem Buckel. Die SPD und die Stadtverwaltung denken nun laut über einen Neubau nach.

Leinfelden - Das Kinderhaus an der Unteraichener Schubertstraße trägt nicht nur den Namen des bekannten Autors Paul Maar – die Vorschulkinder dürfen sich Sams nennen – es gehört auch zu den ältesten Kinderhäusern der Stadt. Das Gebäude hat 45 Jahre auf dem Buckel. „Und es wurde nie groß etwas daran getan“, sagt Manfred Kern, Leiter des Amtes für Schulen, Jugend und Vereine in L.-E. Entsprechend lang fällt mittlerweile die Mängelliste aus.

Die Erzieher haben immer wieder mit der alten Heizungsanlage zu kämpfen, die schwer zu regulieren ist. Es zieht durch die sanierten Fenster. Ein ruhiger Pausenraum für die Mitarbeiter fehlt. Die Küche ist zu eng. Und in den Räumen selbst ist es sehr laut. Zur Erklärung: Die einstigen Gruppenräume wurden aus pädagogischen Gründen für alle geöffnet. Die Kinder dürfen nun überall spielen.

„Energetisch beklagenswerter Zustand“

Stadträte haben sich im Herbst gemeinsam mit Vertretern der Verwaltung bei einem Rundgang ein Bild vom Zustand der Einrichtung gemacht. „Wir waren unisono der Meinung, dass etwas passieren muss“, sagt Kern. Vor allem der energetische Zustand des Hauses sei beklagenswert, meint der Amtsleiter.

Positiv ausgedrückt: Erzieher, Kinder und natürlich auch die Elternschaft würden sich über neue Räumlichkeiten freuen. Und genau dafür hat sich der Elternbeirat stark gemacht. Ein Einsatz, der sich nun auszahlen soll.

Die Sozialdemokraten haben in ihrer Haushaltsrede Pläne für ein neues Kinderhaus in Unteraichen gefordert. „Aufgrund von Alter und Zustand des Gebäudes kommt für die SPD-Fraktion nur ein Neubau in Frage“, schreibt Vorsitzender Erich Klauser. Die Verwaltung aber hätte diesen Antrag nicht zwingend gebraucht. „Das haben wir schon selbst gewusst“, sagt Kern dazu. Und erklärt: „Bei diesem Zustand ist eine Sanierung schwierig.“

Das neue Haus wird größer

Kern und sein Team haben für den Neubau bereits ein Raumprogramm erarbeitet. Es soll Ende des Monats im Verwaltungs- und Sozialausschuss vorgestellt werden. Das neue Kinderhaus ist nach diesen Plänen doppelt so groß wie das alte. Bisher umfasst das Gebäude rund 240 Quadratmeter. Der Neubau soll 530 Quadratmeter Fläche aufweisen. Der Platz soll dann für alle reichen. Auch die Kinder, die bisher in dem benachbarten Gebäude betreut werden, sollen zukünftig dort toben können.

Das alte Schulgebäude soll stehen bleiben, während das bisherige Paul-Maar-Kinderhaus mitsamt dem Tipi abgerissen wird. Was mit den Zeichnungen und Unterschriften des bekannten Namenspatrons auf der Fassade des Gebäudes geschehen wird, ist derweil noch völlig offen. „Wenn Paul Maar Lust und Zeit hat, die Signatur zu erneuern, dann liebend gern“, sagt Kern dazu. An dem Namen und der Patenschaft des Kinderbuchautors will der Amtsleiter in jeden Fall festhalten.

Kosten für den Neubau an der Schubertstraße sind noch nicht berechnet. Es wurden auch noch keine Mittel dafür im Haushalt eingestellt. Nun will man erst einmal das Konzept präsentieren. „Wir haben die Idee, 2014 mit dem Bau des neuen Kinderhauses zu beginnen“, sagt Kern.