Auch Flüchtlingskinder sollen in Leinfelden-Echterdingen eine Chance auf einen Kitaplatz haben – zumindest wenn ihre Einschulung kurz bevorsteht. Foto: picture alliance/dpa/Jens Büttner

Der Fachkräftemangel macht sich weiterhin in den Kitas der Stadt Leinfelden-Echterdingen bemerkbar. Stadtweit fehlen 230 Plätze. Es gibt aber auch positive Nachrichten.

Die Situation der Kinderbetreuung in Leinfelden-Echterdingen ist besser geworden, gut ist sie aber noch lange nicht. In den städtischen Kitas fehlen noch immer viele Erzieherinnen und Erzieher. Mehr als 15 Vollzeitstellen sind nicht besetzt, berichtete Ingrid Krebs, die zuständige Amtsleiterin im jüngsten Sozialausschuss des Gemeinderates. Dazu muss man wissen, dass diese Lücke mit 21 fehlenden Kräften schon deutlich größer war. Die Personalnot ist also ein bisschen kleiner geworden. Verkürzte Öffnungszeiten müssen dennoch vorerst beibehalten werden. Das Echterdinger Kinderhaus Gärtlesäcker beispielsweise schließt aktuell wieder um 15 Uhr. Weil die Kriterien für die Platzvergabe zugunsten von Alleinerziehenden verändert wurde und Flüchtlingskindern zumindest im Jahr vor ihrer Einschulung die Chance auf einen Kitaplatz eingeräumt werden soll, müssen andere Familien mitunter länger auf einen Betreuungsplatz warten, obwohl bereits ein Geschwisterkind in der jeweiligen Kita betreut wird.

Auch wenn viele Familien, die im vergangenen Jahr lange auf einen Betreuungsplatz warten mussten, mittlerweile versorgt werden konnten, hat sich für das neue Kitajahr, das im Herbst beginnt, eine neue, lange Warteliste gebildet. Es fehlen erneut 230 Betreuungsplätze. Das hat eine Abfrage unter Eltern ergeben.

Betreiber für neue Kita im Stangengebiet ist gefunden

Insbesondere im Stadtteil Echterdingen bleibt es eng. Allein dort gibt es 84 Plätze zu wenig. Deshalb sollen die Container des Kinderhauses Aicher-Layhweg und des Kinderhauses Gärtlesäcker, die einst als Interimslösung gedacht waren, dauerhaft ertüchtigt werden. Mittlerweile steht auch fest, dass der Träger Konzepte-e jene Kita, die im Gebiet Stangen seit längerer Zeit geplant ist, bauen und betreiben wird. Mit 50 Plätzen für Kinder ab drei Jahren und 20 unter drei Jahren soll diese Einrichtung vom Kitajahr 2025/2026 Entlastung bringen. Im Echterdinger Goldwiesenkinderhaus werden Anfang 2024 durch den Umzug von Schülerhortgruppen in feste Containerbauten Räume für weitere Gruppen frei.

In Leinfelden fehlen derweil 64 Plätze. Dort hofft die Stadt, dass noch in diesem Jahr die Kita Schelmenäcker in Betrieb gehen kann. Betreiber dieser Kita ist die Johanniter Unfallhilfe. Zunächst sollen laut Krebs fünf Gruppen an den Start gehen, Platz wäre für acht. Der Bau dieser Einrichtung hatte sich immer wieder verzögert.

Auch in Stetten, wo es aktuell 33 Plätze zu wenig gibt, gibt es Veränderungen. Das neue Gebäude der Kita St. Gabriel soll in den Sommerferien bezugsfertig sein. Soweit Personal dafür gefunden wird, soll hier eine weitere Gruppe geöffnet werden. Die Elterninitiative Kita Wunderwelt, ein privater Kita-Träger, hat Interesse, die ehemaligen Räume an der Jahnstraße 60 zu übernehmen. Bis zu vier neue Gruppen könnten so entstehen. Das sanierungsbedürftige Gudrun-Mebs-Kinderhaus auf dem Haldenareal, auf dem langfristig Wohnungsbau geplant ist, soll solange wie möglich erhalten bleiben.

Um neues Personal zu gewinnen, hatte sich die Stadt Leinfelden-Echterdingen im März auf der Bildungsmesse Didacta präsentiert. Der Erfolg: Wenig später soll es Bewerbungen gegeben haben, die sich auf den Messeauftritt der Stadt bezogen haben. Von April soll die Zufriedenheit der Kita-Mitarbeitenden mittels eines Online-Fragebogen abgefragt werden, der gerade erstellt wird. Die Teilnahme ist freiwillig, die Befragung läuft anonym ab. Mit den Ergebnissen will die Stadt arbeiten. „Wir wollen besser werden“, sagte Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell dazu.