Der einjährige Julian ist ein Hohenheimer Küken. Foto: Stefanie Käfferlein

Wie wird ein Kind ein Hohenheimer Küken? Bei einem stadtweiten Tag der offenen Türen hat sich die Eltern-Kind-Gruppe als eine von 45 vorgestellt.

Birkach/Plieningen - Klack, klack, klack – der gelbe Kochlöffel scheppert in dem kleinen roten Plastikkochtopf. Bei Kasimir gibt es an diesem Vormittag selbst gemachte Suppe aus der Puppenküche. Der Zweijährige ist einer von zehn Kindern im Alter von ein bis drei Jahren, die derzeit bei den Hohenheimer Küken betreut werden.

Die Einrichtung an der Egilolfstraße ist eine von 45 Eltern-Kind-Gruppen in Stuttgart. Am Samstag, 1. Februar, haben sie beim stadtweiten Tag der offenen Türen Eltern die Möglichkeit gegeben, die Einrichtungen kennenzulernen und zu schauen, ob das Konzept auch für sie passen könnte. Denn eines muss den Eltern bewusst sein, das betont auch die Leiterin der Hohenheimer Küken, Ute Dreßner: Sie müssen Zeit und den Willen mitbringen, sich in der Einrichtung zu engagieren.

Die Eltern-Kind-Gruppen sind selbstverwaltet

Anders als andere Kindertagesstätten sind die Eltern-Kind-Gruppen selbstverwaltet und werden von freien Trägervereinen, meist Elterninitiativen, getragen. „Alle zwei Wochen sind die Eltern bei uns mit einem Kochdienst an der Reihe“, sagt Dreßner, die seit 18 Jahren in Birkach arbeitet und seit sieben Jahren die Leitung innehat.

Konkret bedeutet ein Kochdienst, dass die Mütter oder Väter an diesem Tag von morgens bis nachmittags für den sogenannten Obstkreis, das Mittagessen und ein kleines Vesper am Nachmittag, zuständig sind. Darüber hinaus sollten die Eltern die eine oder andere Vereinsaufgabe übernehmen, hinzu kommen Elternabende, ein Putzdienst pro Jahr und unter anderem die Mithilfe im Garten oder bei Festen.

„Wir sind auf den Einsatz der Eltern angewiesen“, sagt Dreßner. Mit den Pflichten verbunden sei jedoch freilich auch die Tatsache, dass die Eltern die Rahmenbedingungen aktiv mitgestalten können und einen größeren Einblick in den Alltag ihrer Kinder bekommen.

Ohne die Eltern geht es nicht

Wenn es darum geht, einen frei gewordenen Platz zu vergeben, schauen die Verantwortlichen nach dem Alter der Kinder und nach der Bereitschaft der Eltern, im Alltag der Einrichtung mitzuwirken. Anders als in anderen Gruppen werden bei den Hohenheimer Küken das ganze Jahr über Plätze frei. „Nämlich immer dann, wenn die Kinder in einen Kindergarten für Drei- bis Sechsjährige wechseln“, sagt Dreßner. Wie viele Bewerbungen im Schnitt auf einen Platz folgen? „Wir hatten schon den Fall, dass wir für einen Platz 20 Kinder gehabt hätten“, erinnert sich Dreßner. „Genauso hatten wir auch schon einmal eine Bewerbung auf einen Platz.“