Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart hat die offiziellen Kooperationsverträge im Bereich Kinder- und Jugendfußball mit kleinen Vereinen gekündigt. Ausnahme ist der Kontrakt mit dem MTV Stuttgart. Zudem muss Nachwuchsfußball-Experte Martin Hägele den VfB am Saisonende verlassen.
Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart hat die offiziellen Kooperationsverträge im Bereich Kinder- und Jugendfußball mit kleinen Vereinen gekündigt. Ausnahme ist der Kontrakt mit dem MTV Stuttgart. Zudem muss Nachwuchsfußball-Experte Martin Hägele den VfB am Saisonende verlassen.
Stuttgart - Der Unmut bei Patrick Dembinski ist groß. Erst am 14. April 2013 hatte sein Verein, der FSV Waiblingen, einen offiziellen Kooperationsvertrag mit dem Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart unterschrieben. Rund ein Jahr später flatterte schon wieder die Kündigung ins Haus. Genauso wie den anderen Kooperationsclubs VfB Friedrichshafen, Friedrichshaller SV, SSV Reutlingen und VfL Kirchheim. Nur mit dem MTV Stuttgart spielt der große VfB auch weiter offiziell den Doppelpass im Kinder- und Jugendfußball. „Wir sind sehr traurig über das Aus nach nur einem Jahr, zumal keine Begründung mitgeliefert wurde“, bedauert Dembinski, der Leiter der Waiblinger Kinderfußballakademie. Er befürchtet, dass der Zulauf an Kindern künftig abnimmt: „Als offizieller Kooperationsverein haben uns die Eltern als Sprungbrett zum VfB gesehen“, sagt Dembinski. Darin bestand für die kleinen Vereine der größte Vorteil in der Zusammenarbeit. Ansonsten fand offenbar kein besonders reger Austausch statt.
Ralf Becker, der Leiter Scouting und Nachwuchs beim VfB, kann die Enttäuschung der Clubs nachvollziehen, bittet aber auch um Verständnis: „Unsere neue Jugendleitung ist zwölf bis 18 Monate im Amt. Wir mussten erst alle Erfahrungen zusammentragen und uns dann ein Bild machen.“ Unterm Strich stand für Becker die Erkenntnis: „Wir wollen keine exklusiven Partner mehr, sondern mit allen Clubs der Region gut auskommen und zusammenarbeiten.“
Keine Rolle mehr wird dabei künftig Martin Hägele spielen. Der 58-Jährige muss den VfB nach nur zwei Jahren am 30. Juni verlassen. Der äußerst innovative und zu 100 Prozent von seiner Philosophie überzeugte DFB-Fußball-Lehrer war einigen im VfB-Nachwuchsteam offenbar zu anstrengend. „Ich gehe im Guten“, sagt Hägele, der sich künftig verstärkt um den FC Esslingen kümmern will. Beim VfB wird es keine hauptamtlichen Mitarbeiter mehr für den Bereich Kinderfußball geben. Das jüngste Team, das am Spielbetrieb teilnimmt, wird künftig nicht mehr die U 10, sondern die U 11 sein.