Harmut Engler ist Schirmherr der Herzenssache. Foto: Lichtgut/Verena Ecker

Beim Tag der offenen Tür des Kinder- und Jugendhospiz ließ es sich Pur-Frontsänger Hartmut Engler nicht nehmen, in der Diemershalde vorbeizuschauen. Engler wünscht sich bundesweit mehr solcher Einrichtungen.

Stuttgart - Das Interesse am Kinder- und Jugendhospiz in Stuttgart ist riesengroß. Am Tag der offenen Tür gab es in den schmalen Gängen des Gebäudes in der Diemershaldenstraße oft kein Durchkommen mehr. Die Schar der Neugierigen erstreckte sich von Jung und Alt, vom normalen Stuttgarter bis hin zum Promi. In dieser Eigenschaft machte sich Hartmut Engler von der Musik-Gruppe Pur ein Bild von der bisher ersten und einmaligen Einrichtung in Baden-Württemberg.

Engler, der sich das Haus in seiner Eigenschaft als Schirmherr der Kinderhilfsaktion „Herzenssache“ zeigen ließ, war angenehm überrascht von den Räumen, die ab Dezember acht Kinder samt Eltern aufnehmen können. „Dieses Thema wird bundesweit eher stiefmütterlich behandelt“, sagte der Sänger bei seinem Rundgang, „und wer in seinem Leben bereits einmal mit dieser Thematik zu tun hatte, weiß es um so mehr zu schätzen, dass es nun so eine stationäre Einrichtung gibt.“

Besucher loben Einrichtung

Wie gesagt: Engler ist so etwas wie ein Profi in punkto Herzenssache, aber im Prinzip machte am Samstag jeder Besucher das Kinder- und Jugendhospiz zu einer puren Angelegenheit des Herzens. Das zeigte nicht nur der Blick ins Gästebuch. Die Kommentare reichten von „Sehr beeindruckend, eine wichtige Einrichtung“, „gutes Werk, bis hin „zum Wohlfühlen – trotz des ernsten Hintergrundes“.

Je weiter manche das ehemalige Domizil des Institut Francaises erkundeten, desto tiefer war das Erstaunen, über die „Menschen- und Nächstenliebe, die hier gelebt wird“, wie es eine Besucherin auf den Punkt brachte. Eine ehemalige Krankenschwester konnte nach ihrer Tour durch die verschiedenen Themenräume gar nicht mehr an sich halten. Die Lobeshymnen sprudelten regelrecht aus ihr heraus: „Sehr liebevoll gemacht. Ich erlebe hier erquickende Wohlfühlräume.“

Haus als „Denkmal bürgerschaftlicher Solidarität“

Ähnlich sieht es auch Veronika Kienzle, die Bezirksvorsteherin Mitte: „Das Haus ist also künftig nicht nur ein Baudenkmal, sondern, wenn Sie so wollen, ein Denkmal bürgerschaftlicher Solidarität. Es ist ein Wahrzeichen der Empathie mit Mitmenschen, die nichts mehr für sich selbst tun können.“ Weiter meinte sie: „Wie schön, dass das Hospiz hier auf Stuttgarts Halbhöhe liegt.“

Denn die Halbhöhenlage sei auf dem Immobilienmarkt besonders angesehen und sehr begehrt. Kurz: ein Synonym für bevorzugtes Wohnen. „Aber nein. „ so Kienzle, „nein, hier werden keine Privilegierten und Vermögenden wohnen. Sondern junge Menschen, die dem Himmel oft schon näher sind, als wir unten im Tal und als wir Älteren.“