Beim Verdacht auf Zöliakie ist für Kinder eine Magenspiegelung mit Narkose sehr belastend. Doch die Diagnose für Kinder bei einem Verdacht auf Gluten-Unverträglichkeit geht auch schonender.
München - Kindern mit Verdacht auf Zöliakie kann in vielen Fällen eine belastende Magenspiegelung mit Narkose erspart werden. Eine in der Fachzeitschrift „Gastroenterology“ veröffentlichte internationale Untersuchung ergab, dass eine zuverlässige Diagnose in mehr als 50 Prozent der Fälle ohne den Eingriff gestellt werden kann. Die Magenspiegelung galt über Jahrzehnte als notwendig. Zöliakie ist eine Gluten-Unverträglichkeit.
Magenspiegelung mit Gewebeentnahme
Für Kinder bedeute eine Magenspiegelung mit Gewebeentnahme, dass sie tagsüber in der Klinik bleiben müssten - mit allen Ängsten und Unannehmlichkeiten, sagte die Leiterin der Kindergastroenterologie im Dr. von Haunerschen Kinderspital am Uniklinikum München, Sibylle Koletzko, die mit ihren Mitarbeitern die neue Studie koordinierte.
Für die neue Studie sammelten 33 Kliniken aus 21 Ländern Daten, Labor- und Gewebeproben von mehr als 700 Kindern und Jugendlichen mit Zöliakie-Auto-Antikörpern. Das sind von Immunzellen gebildete Abwehrstoffe, die sich gegen das eigene Gewebe richten und eine Entzündung im Darm auslösen können.
Die Wissenschaftler konnten anhand der Daten nachweisen, dass eine sichere Diagnose in vielen Fällen auch anhand spezifischer Beschwerden und aussagekräftiger Bluttests möglich ist.