Die Familie Wild in ihrer Siedlung in Stuttgart-Zuffenhausen: rechts außen Klara, links außen ihre kleine Schwester Gerda, die am 5. Oktober 1943 in der Psychiatrie Eichberg umgebracht wurde. Foto: Lando Hass Foto:  

Die Stuttgarter Ärztin Hedwig Eyrich schrieb während der NS-Zeit Kinderbücher – und ließ Kinder umbringen. Eines der Opfer war die dreijährige Gerda Wild.

Stuttgart - Am 30. Januar 1948 schickt Psychiaterin Hedwig Eyrich einen Brief in die Spruchkammer 3 in Stuttgart. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sollen die Spruchkammern in den drei westlichen Besatzungszonen mögliche Naziverbrecher ausfindig machen. Ins Visier ist auch Hedwig Eyrich geraten. Gegen die Ärztin liegen schwere Anschuldigungen vor. Eyrich soll erklären, was wirklich an ihrer alten Arbeitsstätte geschah, dem Städtischen Gesundheitsamt – so prangte es in Frakturschrift neben dem Eingang des fünfstöckigen Hauses in der Rotebühlstraße 43.