Eine internationale Forschergruppe hat herausgefunden, dass Fast Food die Entwicklung von ­Asthma, Heuschnupfen und allergischen Hautausschlägen fördern könnten. Foto: dpa

Fast Food irritiert das Immunsystem, so dass Kinder eher an Asthma und Allergien erkranken.

Ulm - Hamburger, Pommes und eine große Cola: Das typische Fast-Food-Menü besteht vor allem aus Fett, Kohlenhydraten und Zucker. Es gilt als ungesund, macht dick – und Kinder womöglich sogar krank.

Eine internationale Forschergruppe hat herausgefunden, dass Fast Food die Entwicklung von Asthma, Heuschnupfen und allergischen Hautausschlägen fördern könnten. „Seit einigen Jahren nehmen diese Krankheiten in den Industrieländern zu. Gleichzeitig wird auch mehr Fast Food gegessen“, sagt Gabriele Nagel vom Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie der Uni Ulm, die an der Studie mitgearbeitet hat.

Um herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Entwicklungen gibt, haben die Forscher rund 500.000 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 14 Jahren in 51 Ländern zu ihrem Essverhalten und möglichen Erkrankungen befragt.

Das Ergebnis: Egal welches Geschlecht die Kinder hatten oder ob sie arm oder reich waren: Stand mindestens dreimal die Woche Fast Food wie Hamburger und Pommes auf dem Speiseplan, stieg bei den Kindern die Häufigkeit, schweres Asthma, Heuschnupfen oder allergische Hautausschläge zu bekommen.

Obst und Gemüse schützt vor Asthma und Allergien

„Das kann an den Inhaltstoffen wie zum Beispiel den Transfettsäuren liegen, die mit einem hohen Anteil in frittiertem Fast Food vorkommen“, sagt Nagel. Transfettsäuren entstehen, wenn bestimmte Pflanzenöle wie Sonnenblumen- oder Distelöl teilgehärtet werden. Dabei ändert sich die Form der Fettsäuren. Bei der Verdauung im Körper können sie deswegen nun auch immunologische Prozesse beeinflussen – also etwa die Abwehr von Krankheitserregern und anderen Stoffen aus der Umwelt. Als Folge könnte die Anfälligkeit für die genannten Krankheiten steigen.

Überdurchschnittlich selten bekamen dagegen die Kinder Asthma oder Allergien, die viel Obst und Gemüse aßen. „Darin stecken auch Antioxidantien wie die Vitamine C und E. Sie beeinflussen die immunologischen und auch entzündlichen Prozesse positiv“, sagt Gabriele Nagel.

Zu jeder Portion Pommes künftig einfach einen Apfel zu essen, um die negativen Krankheitsrisiken mit positiver Abwehr auszugleichen – diese Schlussfolgerung lässt sich aus den Studienergebnissen jedoch noch nicht ziehen, sagt Nagel. Dazu seien weitere Untersuchungen notwendig, bei denen das gesamte Ernährungsverhalten der Kinder berücksichtigt wird – und nicht nur, ob sie auffällig viel Obst oder jede Menge Fast Food essen.