Lukas Scepanik trifft für die Kickers, doch das reicht nicht. Foto: Pressefoto Baumann

Trotz einer 1:0-Führung in der ersten Minute sind die Stuttgarter Kickers in der Regionalliga leer ausgegangen. Beim 1. FC Saarbrücken setzte es eine 1:3-Niederlage.

Völklingen - Die Partie der Stuttgarter Kickers in der Fußball-Regionalliga hatte am Sonntag etwas von einer Geisterkulisse, weil der Gastgeber 1. FC Saarbrücken aufgrund einer Strafe unter einem Teilausschluss der Zuschauer spielte. So waren in Völklingen, wo Saarbrücken seine Begegnungen wegen des eigenen Stadionumbaus austrägt, nur 566 Sitzplatz-Karten in den Verkauf gekommen. Darunter gingen etwa 70 an die Gäste, nachdem die Kickers-Spieler ihr Kontingent den eigenen Fans zur Verfügung gestellt hatten.

Das war aber das einzige Geschenk, das die Mannschaft ihren Anhängern bereitete, am Ende verlor sie trotz einer Führung mit 1:3 (1:1). Zweimal Kevin Behrens (mit den Saisontreffern neun und zehn) sowie Manuel Zeitz (65.) nach einem Eckball machten die frühe Führung von Lukas Scepanik (1.) zunichte. „Ich bin schon verärgert, dass wir ohne Punkte nach Hause fahren“, sagte der Kickers-Trainer Tomasz Kaczmarek, „weil das eines unserer besseren Auswärtsspiele war.“ Aber eben nicht gut genug.

Führung hilft nicht

Obwohl das Ziel der Kickers, in Führung zu gehen, durch den zweiten Saisontreffer des Ex-Kölners in Erfüllung gegangen war, dominierte der Aufstiegsanwärter das Geschehen. Nicht ganz unbeteiligt daran war auch ein ehemaliger Kickers-Spieler. Markus Mendler lief auf und heiß, er zeigt beim Tabellendritten zumindest aufsteigende Form, nicht nur wegen ihm konnte sich Kickers-Torwart Lukas Königshofer über mangelnde Arbeit nicht beschweren.

Dabei hatte sich die taktische Umstellung des Trainers Tomasz Kaczmarek erst einmal ausbezahlt. Der setzte auf ein 3-5-2, in das überraschend auch Ryan Malone nach seiner Sperre (und zwischenzeitlichen Suspendierung zur U 23) eingebaut wurde, während Luca Pfeiffer im Angriff zunächst pausierte. „Wir müssen die Balance zwischen Stabilität und Mut finden“, hatte Kaczmarek gesagt. Die fand seine Mannschaft nach der Pause erst einmal wieder, als zunächst Jesse Weißenfels und dann David Müller die erneute Führung auf dem Fuß hatten. Doch die machte dann der 1. FC Saarbrücken, der die Kräfteverhältnisse (Pfostenschuss in der Schlussminute) mit zunehmender Spielzeit zurecht rückte. Kaczmareks Fazit: „Es war eine ordentliche Mannschaftsleistung, aber Saarbrücken hat unsere Fehler heute brutal bestraft.“ Auch wenn bis Saisonende noch einige vermeintlich leichtere Gegner warten, bleibt die Lage prekär.

Das nächste Endspiel gegen Pirmasens

Während die Kickers nach der Führung in der virtuellen Tabelle zwischenzeitlich sogar endlich einmal auf einem Nicht-Abstiegsplatz lagen, geht das große Zittern als Fünftletzter nun weiter. Am Ostersamstag kommt zunächst einmal der Mitkonkurrent FK Pirmasens ins Gazi-Stadion, da zählt im Absteigskampf nur ein Sieg. Und: es gibt noch genügend Karten für die Fans – aber auch die drei Punkte?