Will schon gegen Offenbach zu einer positiven Überraschung für die Blauen beitragen: Daniel Hammel. Foto: Baumann

Er soll bei den Stuttgarter Kickers gemeinsam mit Mijo Tunjic für die Tore sorgen: Neuzugang Daniel Hammel. Im Interview äußert er sich über seine Ziele, die Lehrjahre beim 1. FC Kaiserslautern, und der 25-Jährige erklärt auch, warum er froh ist, bei Mitspieler Robin Garnier wohnen zu können.

Stuttgart - Nach seinem Abstecher in die Regionalliga West ist der Fußballprofi Daniel Hammel wieder zurück in der Südwest-Staffel der vierten Liga. Gegen den Tabellenzweiten Kickers Offenbach erlebt der Neuzugang der Stuttgarter Kickers an diesem Samstag (14 Uhr) im Gazistadion auf der Waldau sein erstes offizielles Heimspiel im Dress der Blauen.

Herr Hammel, haben Sie die 0:1-Derby-Niederlage gegen den VfB Stuttgart II gut verarbeitet?
Zunächst war eine große Enttäuschung bei jedem Einzelnen vorhanden. Nach der Analyse am Sonntag haben wir das Spiel dann aber abgehakt und blicken jetzt nach vorne.
Woran lag es, dass es nicht zu einem Punktgewinn reichte?
Ich selbst habe die große Chance zur 1:0-Führung leider liegen lassen. Hätte ich das frühe Tor gemacht, wäre es bestimmt anders gelaufen. Hinzu kam noch dieses sehr unglückliche Eigentor. Danach stand der VfB II sehr tief, und letztendlich hat uns im letzten Drittel der entscheidende Pass gefehlt.
Das können Sie nun in den beiden kommenden Heimspielen am Samstag (14 Uhr) gegen Kickers Offenbach und am darauf folgenden Dienstag (19 Uhr) gegen den 1. FC Saarbrücken besser machen.
Das ist natürlich unser Ziel, wenngleich es gegen diese beiden Spitzenteams schwer wird. Allerdings haben diese zwei Mannschaften auch einen sehr hohen Druck, sie wollen und müssen gewinnen und werden bestimmt mehr Ballbesitz haben, als der VfB II. Wir setzen auf ein gutes Umschaltspiel und werden auch gegen die Topteams auf unsere Chance lauern.
Wie kam eigentlich Ihr Wechsel in der Winterpause zustande?
Der Sportliche Leiter der Kickers, Martin Braun, rief meinen Berater an. Wir waren uns schnell einig. Alemannia Aachen hat der Vertragsauflösung zugestimmt. Zwei Tage später habe ich bei den Kickers unterschrieben.
Warum gelang Ihnen bei der Alemannia nicht der Durchbruch?
Schwer zu sagen. Nach meinem Wechsel von Eintracht Trier nach Aachen im Sommer 2016 hatte ich einige Einsätze von Beginn an. Dann habe ich mich verletzt. Zuletzt blieb mir unter Trainer Fuat Kilic nur die Jokerrolle. Es hat schon Spaß gemacht bei einem Traditionsverein wie der Alemannia, wo 6000, 7000 Zuschauer zu den Heimspielen kommen, im Kader zu sein. Doch ich sah keine große Perspektive mehr für die Rückrunde und mein Vertrag lief am Saisonende aus. Ich wollte mehr Spielanteile und auch im Sturmzentrum spielen.
Wo kamen Sie denn zum Einsatz?
Da wir nur mit einer Spitze spielten, kam ich meistens über die Außenbahn. Mit meinen 1,91 Metern kann ich meine Qualitäten jedoch eher im Sturmzentrum einbringen.
Vor Ihrer Station in Aachen spielten Sie immer in der Regionalliga Südwest.
Ja, meine Clubs hießen 1. FC Kaiserslautern II und Eintracht Trier. Der FCK war meine erste Station bei den Aktiven. Da war ich, hauptsächlich unter dem Trainer Konrad Fünfstück, insgesamt vier Spielzeiten und habe sehr viel gelernt. Dann ging es zu Eintracht Trier, wo ich auch mit meinem jetzigen Mitspieler Robin Garnier gemeinsam am Ball war.
Sie spielen zusammen mit Mijo Tunjic im Sturm. Sie sind beide groß und robust. Fühlen Sie sich an das VfB-Duo Ginczek/Gomez erinnert?
(lacht). Wenn Sie so wollen sind wir ein ähnliches Duo – den Ligaverhältnissen entsprechend maßstabsgerecht verkleinert, versteht sich. Mijo und ich – wir sind beide recht groß und kopfballstark, haben aber doch eine unterschiedliche Spielweise. Ich weiche gerne auf die Außenpositionen aus, lasse mich auch fallen. Mijo macht die Bälle sehr gut fest und hat einen hervorragenden Abschluss im Strafraum. Vor allem bei unserem 3:0 in Koblenz hat alles ganz toll geklappt. Ich hoffe, wir können gegen Offenbach daran wieder anknüpfen und uns Punkte für den Klassenverbleib sichern.
Bei Ligaverbleib läuft Ihr Vertrag bis 2019. Haben Sie bereits eine Wohnung gefunden?
Die Wohnungssuche in Stuttgart ist enorm schwierig, das habe ich noch nirgendwo anders in dieser Form erlebt. Deshalb wohne ich noch bei Robin Garnier in Stuttgart-Frauenkopf.