Fasnetsküchle Foto: Kraufmann

Fasching ist zwar vorbei, die Geschichte von Erika Stark ist jedoch von zeitloser Schönheit.

Fasching ist zwar vorbei, die Geschichte von Leserin Erika Stark (Magstadt) aus den 50er Jahren ist jedoch von zeitloser Schönheit:

"Wir waren etwa 20 Jahre alt und arbeiteten im Wald in der Saatschule. Während des Vespers saßen wir unter einem großen Baum. Ich packte mein Vesper aus, und meine Begleiterin Hedwig sagte: "Au, hosch du Fasnetskiachla drbei?" Ich antwortete: ,Noi, des sen Schiebeleskiachla!' Hedwig meinte: "Ha noi, des sen doch Fastnetskiachla!' Ich beharrte darauf: ,Noi, des sen Schiebeleskiachla!'

Plötzlich klopfte mir einer der Waldarbeiter auf den Kopf. Ich drehte mich empört um und fragte: "Worom machsch du des?" Eine Antwort erhielt ich nicht.

Abends erzählte Hedwig ihrer Mutter von dem Vorfall. Die lachte und sagte: ,Ha ja, des isch doch dr Schiebeleskiachler. Der hoißt so, weil sei Muader emmer gsait hot: ,Schiebeleskiachla mog mei Langer!' Von nun an hieß der Waldarbeiter auch bei uns der ,Schiebeleskiachler'.

Übrigens: Bei Fastnetskiachla und Schiebeleskiachla ist der Teig gleich - ein leicht gesalzener Hefeteig. Der Teig für die Fasnetskiachla wird ,dicklich' ausgewellt, in Vierecke geschnitten, gehen gelassen und dann im Fett schwimmend ausgebacken. Die Schiebeleskiachla hingegen werden aus der Schüssel mit dem Löffel ausgestochen, direkt ins heiße Fett gegeben und dann ebenfalls schwimmend ausgebacken. Beides wird danach in Zucker gewälzt."

Unser schwäbischer Spruch des Tages kommt von Leserin Irene Strohmer aus Murrhardt: "Liaber an Ranza vom Essa als an Buckel vom Schaffa!"