Kettler kämpft seit Jahren ums Überleben. Schon 2015 hatte es erstmals Insolvenz anmelden müssen. Foto: Kettler

Für viele Kinder gehörte ein Kettcar zum Standard-Spielzeuginventar – heute kämpft der Hersteller ums Überleben. Jetzt könnte das Aus ganz schnell kommen.

Ense-Parsit - Dem Kettcar-Hersteller Kettler droht noch in dieser Woche das Aus. Wenn es nicht gelinge, kurzfristig eine Zwischenfinanzierung für das angeschlagene Unternehmen sicherzustellen, werde der Geschäftsbetrieb am Freitag eingestellt, teilte das Unternehmen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag mit. Alle rund 750 Mitarbeiter würden dann entlassen.

Kettler hatte bereits im Juli einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Ziel war eine Neuausrichtung mithilfe eines Luxemburger Investors. Der Investor warf allerdings das Handtuch, als die Heinz-Kettler-Stiftung nicht bereit war, seine Forderungen zu erfüllen.

Kettler kämpft seit Jahren ums Überleben

Das Unternehmen setzt nun letzte Hoffnungen auf einen Moderationsversuch des Landes Nordrhein-Westfalen, zu dem alle Beteiligten einschließlich der Stiftung nach Düsseldorf eingeladen worden seien. „Sollte es der Kettler GmbH gelingen, insbesondere die Heinz-Kettler-Stiftung zu überzeugen und damit eine Brückfinanzierung möglich werden, könnten die Gespräche mit weiteren potenziellen Investoren geführt werden“, erklärte Kettler. Dies könne dem gesamten Unternehmen wieder die Hoffnung auf eine Zukunft geben. Von der Stiftung selbst war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Kettler kämpft seit Jahren ums Überleben. Schon 2015 hatte es erstmals Insolvenz anmelden müssen. Doch gelang nach dem Abbau von rund 200 Stellen und dem Verkauf der Fahrradsparte ein Neuanfang. 2017 sorgte dann ein tödlicher Autounfall der Kettler-Erbin, Karin Kettler, für neue Turbulenzen.