Die Stettener Karl-Mauch-Schule hat eine neue Rektorin. Foto: Patricia Sigerist

Barbara Käser wird als neue Rektorin der Karl-Mauch-Schule eingesetzt. Sie will Mut machen, denn das werde an der Stettener Einrichtung gerade besonders gebraucht.

Stetten - Die Kapitänin ist an Bord. Ein Schiff segelte symbolisch im Bühnenhintergrund, als Barbara Käser, die neue Rektorin der Karl-Mauch-Grund- und Werkrealschule, am Montag ins Amt eingesetzt wurde. Das Schiff hat eine wertvolle Fracht, nämlich viele kleine und große Schüler. Sabine Hagenmüller-Gehring , die Amtsleiterin des Staatlichen Schulamts Backnang, beglückwünschte die Stettener Mannschaft zu ihrer neuen Chefin. „Barbara Käser ist sensibel, belastbar, neugierig, und sie legt Wert auf Achtsamkeit und wertschätzenden Umgang.“

Viertklässler führen mit Akrobatik durch das Programm

Die Viertklässler Solveig Dedecke und Vincent Peppinghaus führten durch das Programm mit akrobatischen Vorführungen und Sketch. Der Schulchor sang, der Schuldekan Martin Hinderer und der Personalratsvorsitzende Michael Stoeß hielten Reden. Auch Blumen hat Barbara Käser gestern viele bekommen, dazu ein kleines, symbolisches Schiff. Die Elternschaft und die Mitglieder des Fördervereins hatten es mit vielen guten Wünschen, aber auch mit einer Seekarte, einem Kompass, Logbuch, Anker und Rettungsring beladen.

Für Barbara Käser ist es die Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte

Für die seit Schuljahresbeginn bereits an der Karl-Mauch-Schule wirkende Rektorin, die in den vergangenen sechs Jahren die Sommerrainschule im Schorndorfer Ortsteil Schornbach leitete, bedeutet die neue Stelle eine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte. Von 2000 bis 2005 gehörte Barbara Käser nämlich schon einmal zum Lehrerkollegium. Doch ihre Verbindungen gehen noch weiter zurück. Vor 70 Jahren, in der Zeit von Mai 1943 bis Herbst 1945, hat ihre Tante Ruth Rühle die Stettener Schule besucht. „Dass ich mich an meiner neuen alten Schule wohl fühle, lag aber sicherlich auch an dem freundlichen und freudigen Empfang, der mir hier vom Kollegium und der gesamten Schulgemeinschaft geboten wurde“, sagte die Rektorin.

Mut werde an der Schule besonders gebraucht, so die Rektorin

Das Erlebnis der persönlichen Ermutigung sieht Barbara Käser als Hauptaufgabe von Lehrern, auch wenn es leichter sei, über Rahmenbedingungen und Vorgaben zu meckern: „Wir sollen die uns anvertrauten Schüler zum Lernen ermutigen, dazu, an sich und an die ihnen innewohnenden Fähigkeiten zu glauben.“ Sie werde nicht aufgeben, wenn dies nicht auf Anhieb gelinge, sagte Barbara Käser, sondern geduldig sein. Denn die Kunst der Ermutigung bedeute auch, sich selbst und anderen etwas zuzutrauen und Vertrauen zu schenken, an eigene Ressourcen und die anderer zu glauben sowie Empathie auch für Fehler und Schwächen zu zeigen. „Es scheint also insgesamt eher eine Haltung zu sein, denn eine Technik, die erlernt werden kann.“ Mut sei aber auch etwas, das in der Karl-Mauch-Schule gerade besonders gebraucht werde. Das Unterrichtskonzept der Werkrealschule sei hochkomplex, und die brisante Situation, in der sich die Schule in Zeiten des Schülerrückgangs befinde, tue ein Übriges. „Wir sind als Lehrerteam gefragt. In schwierigen Situationen müssen Mannschaft und Kapitän zusammenhalten.“

Kernens Bürgermeister will die Werkrealschule halten

Der Kernener Bürgermeister Stefan Altenberger ist überzeugt, dass Barbara Käser das „Flaggschiff Karl-Mauch-Schule“ sicher durch das unruhige Meer der Schulreformen steuern wird. „Wir müssen gemeinsam alles dransetzen, um auf Kurs zu bleiben und in Kernen weiterhin eine Werkrealschule zu haben.“