Zur Sicherheit soll das innere Rondell des Kreisverkehrs umgestaltet werden. Foto: Wolz

Kernens Bürgermeister Stefan Altenberger und das Waiblinger Landratsamt finden eine Kompromisslinie für die Kreisverkehre.

Kernen - Etwas skurril ist der Streit in Kernen um die Unfallgefahren und Gestaltungsprinzipien an bislang nicht negativ aufgefallenen Kreisverkehren. Zwischen dem Landratsamt und Bürgermeister Stefan Altenberger zeichnet sich jetzt aber eine Kompromisslinie ab, die sowohl die Gefahr der befürchteten Kollisionen von schleudernden Autos mit Kreisel-Deko wie Bäumen, Findlingen oder Ausstellungsstücken weiter reduziert, als auch das ansprechende Aussehen der Rondells bewahrt. Für Donnerstagabend hatte sich der Bürgermeister vorgenommen, den Gemeinderat hinter verschlossenen Türen über die Optionen für den äußeren Kreisel von Rommelshausen Richtung Endersbach und das Verkehrsrund am Ortsausgang Stettens ebenfalls Richtung Endersbach zu informieren. Er will sich versichern, dass die Bürgervertreter es mittragen, wenn diese umgestaltet werden. Ohne Geld auszugeben, werden die Umbauten nicht zu erhalten sein.

Selbst nur theoretisch zu erkennende Verkehrsgefahren sollen entschärft werden

Die seltsame Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30, gegen die in einem Kreisverkehr nur ziemlich schwierig zu verstoßen ist, und die als Begründung dazu angebrachten Schilder sind, nachdem jetzt ein Kompromiss gefunden scheint, wieder weggekommen, wie Altenberger auf eine Anfrage unserer Zeitung schon angekündigt hatte. Sie haben ihren Zweck auch erfüllt: Das allgemeine Kopfschütteln in der Gemeinde Kernen über die angeblichen Gefahren, die dort von Bäumen und einer Weinpresse ausgehen sollen, dürfte bis ins Waiblinger Landratsamt zu sehen gewesen sein und die Kompromissbereitschaft angeregt haben. Andererseits bleibt sich auch die Verkehrsbehörde im Landratsamt treu: Selbst nur theoretisch zu erkennende Verkehrsgefahren sollen entschärft werden.

Bürgermeister Altenberger sagte unserer Zeitung, wohin die Reise gehen könnte: Mäuerchen in fast genauer Verlängerung der Straße werden in Rommelshausen beseitigt. Ein Autofahrer, der, statt im Verkehrrund zu fahren, geradeaus weiter prescht, würde dort möglicherweise draufkrachen. Die Wucht solcher Fahrzeuge außer Kontrolle soll künftig durch ein ansteigendes Schotterbeet gebremst werden. Dank dadurch reduzierter Aufprallgefahr könnten die Kernener darauf verzichten, den beliebten tonnenschweren Felsblock in der Kreiselmitte wieder abzutransportieren. Jetzt sollen genaue Zeichnungen die künftige Gestaltung festlegen: „Wir haben einiges besprochen“, sagt der Bürgermeister. „Ein Planer soll die Vorschläge ausarbeiten.“

Von den acht beanstandeten Bäumen werden mindestens vier fallen

An der Einfahrt nach Stetten werden von den beanstandeten acht Bäumen wohl mindestens vier, auf die die Karossen ebenfalls in direkter Richtung krachen könnten, fallen. Deren Stämme sind zu dick, um noch von Unfallautos geknickt und umgefahren werden zu können. Auch die bisher flache Kreiselmitte soll künftig mit einem ansteigenden Schotterbeet als Bremse für Unfallfahrer ausgestattet werden. Die Weinpresse könnte dann auf der höchsten Stelle in der Kreiselmitte stehen. „Für mich war es wichtig, dass die bisherigen Gestaltungen angepasst werden können, ohne dass man den Findling und die Weinpresse beseitigen muss“, sagt Stefan Altenberger. „In Stetten könnte es sogar so sein, dass der Kreisel schöner wird. Das sind Umbauten, mit denen wir leben können und das Landratsamt einverstanden wäre.“