Hat sich nun den Respekt auf dem Tennisplatz verdient: Angelique Kerber bezwang bei den Australian Open ihre Angstgegnerin Victoria Asarenka. Foto: Dpa

Gleich beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison steht Angelique Kerber im Halbfinale. Endlich überzeugt sie auch wieder auf der großen Tennis-Bühne.

Melbourne - Nachdem sie ihren Asarenka-Fluch besiegt und erstmals den Sprung ins Halbfinale der Australian Open geschafft hatte, ließ Angelique Kerber ihren Schläger einfach aus der Hand fallen und blickte ungläubig zu ihrem Trainerteam auf der Tribüne. „Ich kann es gar nicht in Worte fassen“, sagte Kerber am Mittwoch nach ihrem 6:3, 7:5 im Viertelfinale von Melbourne gegen Victoria Asarenka. Alle sechs Duelle mit der Weißrussin hatte sie zuvor verloren, doch nun war ihr Tag gekommen. „Ich bin einfach nur happy, dass ich sie endlich geschlagen habe und hier erstmals im Halbfinale stehe“, sagte Kerber nach ihrer starken Vorstellung.

Lange feiern konnte Kerber ihren Coup aber nicht, schon in der deutschen Nacht zum Donnerstag (zweites Spiel nach 3.30 Uhr/Eurosport) steht für sie das Halbfinale gegen die Engländerin Johanna Konta an. Die 24-Jährige setzte sich gegen Zhang Shuai aus China klar mit 6:4, 6:1 durch.

Das erste Duell

Die Nummer 47 der Welt ist die erste Britin seit Jo Durie 1983 bei den US Open, die bei einem der vier Grand-Slam-Turniere die Vorschlussrunde erreicht hat. Es wird das erste Duell zwischen Kerber und Konta. Zuvor trifft die Titelverteidigerin und Weltranglisten-Erste Serena Williams aus den USA auf die Polin Agnieszka Radwanska.

„Ich bin weiter im Turniermodus“, sagte Kerber, nachdem sie nach 1:45 Stunden ihren ersten Matchball verwandelt hatte. Mit dem Sieg gegen die zuvor so stark auftrumpfende Asarenka zeigte es die deutsche Nummer eins endgültig all ihren Kritikern - und vor allem auch sich selbst. Gegen Konta will Kerber nun wieder mit ihrer neu gewonnenen Leichtigkeit auf den Platz gehen. Sie habe sich in der Vergangenheit immer zu viel Druck gemacht. Hier bin ich hergekommen und habe gesagt, komm', ich spiele wie bei den kleinen Turnieren, und so will ich das jetzt auch weitermachen", beschrieb Kerber das Geheimnis ihres Erfolges. Verstecken muss sie sich vor niemandem. Ich weiß, jede einzelne Spielerin hat Respekt vor mir."