Lediglich zwei Aussteller in der Kelter kamen nicht aus Rielingshausen. Foto: Peter Mann

Die dritte Auflage von „Kunst daheim“ in der Rielingshäuser Kelter hat erneut gezeigt, dass sich die Besucher auf das bunte Kreativ-Angebot einlassen.

Draußen sitzen die Sonnenhungrigen, die an diesem freundlichen Muttertagssonntag tatsächlich wärmende Strahlen erhaschen können. An den Biertischgarnituren finden sich vergnügte Gäste, die eifrig miteinander schwätzen und lachen. Und wer zuvor Glück hatte, der kann auch noch ein Stück Kuchen genießen. Der nämlich war bei der dritten Auflage von „Kunst daheim“ so heftig nachgefragt, dass er bereits gegen 15 Uhr restlos verkauft war. Oder andersherum: „Wir wurden von unseren Besuchern regelrecht überrannt“, wie es Christiane Scheuing-Bartelmess vom Kultur- und Heimatverein, der mit Herzblut dafür sorgt, „dass regelmäßig Leben in die Kelter kommt“, begeistert formulierte.

Erlös ist für einen guten Zweck

Von den Maultaschen mit Kartoffelsalat war auch nur noch ein kümmerlicher Rest vorhanden. Ein Glück für die Helfer des Fördervereins der Quellen-Grundschule, die an dem Tag kräftig gefordert waren, weil sie die Bewirtung übernommen hatten. Die süßen Kalorien mitgebracht hatten jedoch die Ausstellenden selbst: Sie müssen in Rielingshausen keine Standmiete zahlen, dafür aber Kuchen mitbringen. Der Erlös von Kuchen und Speisen kommt in die Kasse des Fördervereins. Auch in diesem Jahr hatte Claudia Thannheimer, die Geschäftsführerin der Landsiedlung Baden-Württemberg, der Veranstaltung einen Besuch abgestattet. Sie, wie auch die zahlreichen Besucher, deren Strom gar nicht abzureißen schien, konnten sich bei der Handwerks- und Hobby-Schau davon überzeugen, dass die Bürger in der Gemeinde äußerst kreativ sind: denn bis auf zwei Ausstellende boten ausschließlich Rielingshäuser ihre Waren und Kunstwerke an.

Einige Neulinge dabei

Zum ersten Mal mit dabei war etwa Till Beinder, der nicht schlecht staunte, welch reißenden Absatz seine Honigprodukte fanden. Für den jungen Mann, der 2017 mit der Imkerei gestartet ist, war der Tag „hervorragend gelaufen“. Sein Sommertracht-Honig war bereits am Nachmittag ausverkauft. Und vom Blütenhonig warteten nur noch wenige Exemplare darauf, in die Einkaufstaschen der Besucherinnen und Besucher zu wandern. Diese ließen sich viel Zeit und verweilten an den Ständen ihres Interesses gerne noch ein bisschen länger. Etwa bei Margarete Mwangovi aus Remseck, die mit der Encaustic-Malerei verblüffende Effekte und ansprechende Motive auf Karten zaubert. Manch einer schaute ihr intensiv zu, wenn sie mit der heißen Spitze des Maleisens vorsichtig in farbige Wachsblöcke eintauchte, um kurz darauf Blütenblätter oder kleine Farbtupfer zu malen.

„Ich habe inzwischen über zwanzig Kurse zu dem Thema besucht“, erzählte die gestaltungsfreudige Ausstellerin nebenher. Kai Bauer, auch zu den Ausstellungs-Erstlingen zu zählen, hatte Bio-Linsen mitgebracht. „Dieselbe Sorte wie die Alblinsen, die eigentlich aus dem asiatischen Raum kommen, aber schon ewige Zeiten hier sind“, wie Bauer ausführte, der zudem Fruchtliköre im Angebot hatte.

Nicht wundern musste sich Sabine Stickel: ihre Brote sind längst schon kein Geheimtipp mehr und ließen sich ebenso rasant verkaufen, wie ihre Vielfalt an selbstgemachten Nudeln. Und weil sie oft Schlafprobleme hat, nutzt Stickeldie Nachtstunden öfter mal mit Buchfaltkunst. Die Resultate waren ebenfalls im Angebot zu finden.

Auch Kinder sind begeistert

Begeisterung machte sich auch bei den Jüngsten breit: bei Töpfermeisterin Susanne Maurer, wo nach Herzenslust geformt und geknetet werden durfte. Dass der Ton auch widerständig sein kann, erlebte der kleine Moritz, als er aus einer Kugel eine kleine Schale formen wollte. Doch der Papa half glücklicherweise. Neben allerlei Schönem, wie etwa „Florales, das auf Nostalgie trifft“, Selbstgehäkeltes, Holzarbeiten, Cabochou-Schmuck oder Taschen aus Upcycling-Tüten, konnten Interessierte auch ihre „Flugtauglichkeit“ testen: Michael Beck von den Modellfliegern Aspach half nämlich beim Flugsimulator, um eine möglichst unfallfreie Route mit dem A 380 Modellflugzeug zu finden.