Am Schmackomaten kann man Frischwaren kaufen und sogar per App vorbestellen. Andreas Holzäpfel und Kim Abendrot betreuen die drei Automaten. Foto: Caroline Holowiecki

Beim Keltenhof in Bernhausen kann man Salate und Gemüse, aber auch diverse Produkte von Partnerfirmen an drei Verkaufsmaschinen ziehen. Wie funktioniert das?

Bernhausen - Kartoffeln mit Wildbrokkoli, dazu ein Salat mit Feta und dem passenden Dressing, ein Gläschen Wein, und zum Nachtisch noch ein Stück dunkle Schokolade mit Speck und Veilchen. Was klingt wie ein Menü vom Edelkoch, ist ein Essen, dessen Zutaten allesamt aus dem Automaten kommen. Am Keltenhof in Bernhausen steht er seit einiger Zeit und nennt sich Schmackomat. Darin angeboten werden Salate, Gemüsesorten und Kräuter aus eigener Produktion, außerdem diverse andere Waren von regionalen Partnerunternehmen, etwa Öl, Eier, Limo oder Gewürze.

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Der Schmackomat besteht eigentlich aus drei Verkaufsmaschinen. Kim Abendrot und Andreas Holzäpfel betreuen sie. Sie befüllen die Geräte, die in einem ausgekleideten Frachtcontainer aufgestellt wurden, passen immer wieder das Sortiment an, das in den Apparaten auf drei Grad gekühlt gelagert wird. „Wir schauen, welche Salate passen zur Saison und was ist gerade mehr nachgefragt beim Kunden“, erklärt Andreas Holzäpfel. Entstanden sei die Geschäftsidee in der Pandemie. Andreas Holzäpfel erklärt: Der landwirtschaftliche Betrieb kooperiere insbesondere mit der Gastronomie, durch Corona habe man sich eine neue Kundschaft erschließen wollen. „Auf den Feldwegen war viel Publikumsverkehr. Viele Leute haben gefragt: Habt ihr nicht einen Hofladen?“

Auch andere Höfe haben Automaten

In diese Phase sei die Anfrage eines Automatenbetreibers gefallen, der frische Salate aus Bernhausen in seine Geräte aufnehmen wollte. Die Idee des eigenen Schmackomaten war geboren. Das Besondere: Kunden können entweder klassisch vor Ort auswählen oder sich eine App herunterladen und Produkte bestellen. Laut Kim Abendrot wählt man dann Waren im Onlineshop aus, zahlt und bekommt einen QR-Code, mit dem sich das entsprechende Kühlfach schließlich öffnen lässt. „Das gibt es in Deutschland fast gar nicht“, sagt Andreas Holzäpfel über den sogenannten Appholautomaten.

Mit seinen Geräten ist das Keltenhof-Team nicht allein. Der Trend zum Rund-um-die-Uhr-Verkauf ist ungebrochen. Immer mehr Geschäftsleute stellen Maschinen auf, über die sie verschiedenste Dinge zu jeder Tages- und Nachtzeit feilbieten können. Bei der Gärtnerei Pflieger in Plattenhardt kann man sich Blumen ziehen, am Hof der Familie Bauer in Harthausen besteht die Möglichkeit, Milch zu zapfen. In Sielmingen und Möhringen findet die Internet-Suche Fahrradschlauch-Automaten. Beliebte Knopfdruck-Produkte sind auch Eier oder Grillfleisch.

Werbung durch Mund-zu-Mund-Propaganda

Laut den Betreibern kommt der Schmackomat bei den Kunden an, und auch Geschäftsleute hätten schon Interesse gezeigt und sich nach Kooperationen erkundigt. Befüllt wird täglich, und „zu den Feiertagen gab es sehr viele Bestellungen, weil die Leute sichergehen wollten, dass sie bestimmte Produkte erhalten“, erklärt Andreas Holzäpfel. Er sagt: Die einzige Werbung für die Apparate sei Mund-zu-Mund-Propaganda, aber „die Leute werden schnell zu Wiederholungstätern“.