Offensivspektakel: Der FSV Mainz 05 beendet beim 3:1 gegen den SC Freiburg seine Negativserie.

Mainz - Nach 17 Minuten war das Kellerduell entschieden: Dank eines anfänglichen Offensivspektakels beendete der FSV Mainz 05 am Sonntag beim 3:1 (3:0) gegen den Tabellenletzten SC Freiburg seine Negativserie von zuletzt fünf sieglosen Bundesliga-Spielen in Serie. Vor 30.938 Zuschauern stellten Eric Maxim Choupo-Moting (3./17.) mit seinen Saisontoren fünf und sechs und Eugen Polanski per Foulelfmeter (6.) schon früh den fünften Saisonsieg der Gastgeber sicher.

Freiburg spielte wie ein Absteiger

Die schwachen Freiburger spielten lange wie ein Absteiger, steigerten sich aber nach der Pause. Dennoch war das 1:3 durch Pavel Krmas (68.) nur ein schwacher Trost. Zudem verloren die Breisgauer im zweiten Spiel ihres neuen Trainers Christian Streich auch noch Wintereinkauf Fallou Diagné durch eine Rote Karte wegen einer Notbremse (4.). Seit dem 27. November 2011, seit dem 3:2 gegen Bayern München, hatte der FSV in Deutschlands Eliteliga nicht mehr gesiegt. Coach Thomas Tuchel forderte eine Trotzreaktion. Seine Elf tat ihm den Gefallen und trat von der ersten Sekunde an mit einer bemerkenswerten Intensität, Begeisterung und Dringlichkeit auf, die den SC Freiburg völlig überforderte.

Die Mainzer Mischung aus bedingungsloser Offensivtaktik und giftigem Zweikampfverhalten zeigte früh Wirkung. Elkin Soto erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball, Polanski setzte Choupo-Moting in Szene und der 22-Jährige verwertete den Pass nach nur 127 Sekunden zum 1:0. Der Angreifer hatte bereits beim 2:1-Hinspielsieg in Freiburg getroffen. Und genauso hochtourig ging es weiter. Die aufgedrehten Mainzer waren ideenreicher, energischer und in den entscheidenden Situationen gedanklich schneller. Die Folge: Einbahnstraßen-Fußball am Bruchweg. Die zweikampfschwachen Freiburger wussten nicht, wie ihnen geschah. 4. Minute: Diagné konnte im Strafraum den agilen Ungarn Adam Szalai nur durch ein Foul bremsen und wurde von Schiedsrichter Markus Schmidt sofort vom Platz gestellt. Den fälligen Elfmeter verwandelte der starke Polanski zum 2:0 (6.). Tuchel lächelte, die Partyatmosphäre auf der Tribüne war genau nach seinem Geschmack.

Personalrochade machte sich bezahlt

Vier Neue - Radoslav Zabavnik, Nicolai Müller, Szalai und Marco Caligiuri - hatte er nach dem 2:3 zum Rückrunden-Auftakt vor einer Woche in Leverkusen in die Startelf rotiert. Die Personalrochade machte sich bezahlt, der FSV in Überzahl weiter Dauerdruck. Caligiuri schickte erneut Choupo-Moting steil, und der veredelte den Angriff mit seinem sechsten Saisontor zum 3:0 (17.) - Gegentor Nummer 42 für die Freiburger, die in den ersten 45 Minuten kein einziges Mal gefährlich vor das gegnerische Tor kamen. Auch kurz nach der Pause sangen die Mainzer Fans noch, obwohl ihre Lieblinge auf einmal jeglichen Pep und jegliche Zielstrebigkeit vermissen ließen. Die spielerische Linie ging verloren, die Partie dümpelte vor sich hin - und nach 60 Minuten gab's die ersten Pfiffe gegen die Heimmannschaft. Der SC bewies dagegen Moral und versuchte sich in die Partie zurückzuarbeiten. Gleich bei ihrer ersten echten Offensivaktion wurden die tapferen Breisgauer belohnt. Dem Tschechen Krmas gelang mit einem eingesprungenen Hackentrick der Anschlusstreffer. Zu mehr reichte es allerdings nicht.