Die Vordere Straße muss aufgerissen werden. Foto: -Alexander Ernst

Ein lauter Knall hat die Anwohner der Vorderen Straße in der Nacht auf Samstag aufgeschreckt. Die Hauptversorgungsleitung war auf etwa drei Metern geplatzt. Einige Keller standen unter Wasser.

Fellbach - Ein lauter Knall schreckte die Anwohner der Vorderen Straße um 1.39 Uhr in der Nacht von Freitag auf Samstag aus der Ruhe. Wenig später hörten sie es rauschen und statt der Straße hatten sie einen reißenden Bach vor ihrer Haustür. Die Hauptversorgungsleitung war auf etwa drei Metern geplatzt. Ursache seien Spannungsrisse gewesen, sagte Rainer Seeger, der Technische Abteilungsleiter der Stadtwerke Fellbach und Stadtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr.

Mehrere Schieber müssen geschlossen werden

Mehrere Schieber mussten geschlossen werden, und erst nach einer Stunde hörte das Wasser endlich auf zu sprudeln. Bis dahin war im Neubau in der Vorderen Straße der Keller bereits vollgelaufen. Das Wasser war durch die Lichtschächte hineingedrungen. „Der Keller stand etwa 1,50 Meter unter Wasser und musste ausgepumpt werden“, sagte Seeger. Es seien noch einige weitere Häuser betroffen gewesen, allerdings weit weniger dramatisch. Die Keller konnten von der Feuerwehr mit Wasserstaubsauger trocken gelegt werden.

Auch in der Gaststätte Schmiede wusste man sich selbst zu helfen und baute kurzerhand mit Stehtischen und Feuerwehrschläuchen ein Barrikade, um das Wasser abzuleiten. Insgesamt mussten die Leitungen im Gebiet Weimer Straße, Waiblinger Straße, Schmerstraße bis 100 Meter unterhalb der neuen Kelter komplett abgestellt werden, und zwar die halbe Nacht und den ganzen Samstagvormittag, bis gegen 12.30Uhr.

Spannungsrisse treten spontan auf

Um das Problem an der Wurzel zu packen und zu beheben, wurden sofort umfangreiche Tiefbauarbeiten gestartet. Die Leitung wurde freigelegt und ein rund fünf Meter langes Teilstück ausgetauscht. Die Leitungen in diesem Bereich seien nicht mehr die jüngsten, aber das Material sei eigentlich noch ganz in Ordnung, sagt Seeger. Spannungsrisse treten zudem spontan auf, es sei schwierig, die Ursache zuzuordnen. „Da kommen viele Faktoren zusammen, aber wir kommen wohl nicht umhin, die gesamten Versorgungsleitungen vom Kappelberg bis zur Vorderen Straße zu überprüfen und eventuell auch auszutauschen.“

Auf alle Fälle sorgte der Wasserrohrbruch, der zwar nicht der größte aber doch einer der massiveren in Fellbach war, für große Aufregung und Personaleinsatz, sagte Seeger. Um den Schaden zu beheben, war ein Großaufgebot am Wochenende angerückt. Die Feuerwehr pumpte und trocknete mit 25 Mann die Keller, die Tiefbaufirma schickte zwei Teams mit insgesamt sieben Mann sowie Baggern und Lastwagen, und die Stadtwerke waren mit fünf Mitarbeitern vor Ort. Auch SWF-Geschäftsführer Gerhard Ammon informierte sich persönlich über die Lage.