So lüften Sie Ihren Keller richtig. Erfahren Sie, worauf Sie beim Lüften Ihres Kellers im Sommer und im Winter achten müssen. Foto: Bluecrayola / Shutterstock.com

Kellerräume riechen oft muffig und nicht selten kann sich auch Schimmel bilden. Wir geben Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Ihren Keller im Sommer und im Winter richtig lüften und so Schimmel und Gerüchen durch ein optimales Kellerklima vorbeugen.

Inhalt:

Probleme durch schlechtes Kellerklima

Gerade bei älteren Kellerräumen mit schlechter bis keiner Isolierung ist ein feuchtes Kellerklima Alltag. Durch eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit werden mit der Zeit auch Mauern und Wände feucht. Die unvermeidbare Folge ist dann Schimmel. Damit Sie Schimmel im Keller vorbeugen, ist ein richtiges Lüften des Kellers umso wichtiger.

Luftfeuchtigkeit im Keller

Kellerräume sind allgemein feuchter als die normalen Wohnräume. Bei 10 bis 15 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 65 Prozent herrscht im Keller ein optimales Raumklima. Schnell kann die Luftfeuchtigkeit in Kellern aber rapide steigen. Die zwei Hauptgründe sind dann entweder Schäden an der Bausubstanz bzw. schlechte Abdichtungen oder ein falsches Lüften. Risse und Löcher sowie ein punktuelles Nässebild deuten auf ein undichtes Bauwerk hin. In dem Fall sollte ein Fachmann zu Rate gezogen werden. Die zweite Hauptursache einer zu hohen Luftfeuchtigkeit in Kellern ist eine mangelnde oder falsche Lüftung. Die Kondensationsnässe setzt sich dann meist großflächiger an den Wänden mit Ausprägung in den Ecken (je nach Luftbewegung) ab.

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Keller richtig lüften im Sommer

Die Luftfeuchtigkeit ist abhängig von der Temperatur. Je wärmer die Luft ist, umso mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Gelangt warme und feuchte Luft in den Keller, kondensiert das Wasser der warmen Luft an den kühlen Wänden. Anstatt dass der Keller trocknet, tritt dann das Gegenteil ein und der Kellerraum filtert die Feuchtigkeit aus der Luft und wird selbst immer feuchter.

In der Regel ist die beste Zeit zum Lüften des Kellers im Sommer der späte Abend oder besser noch der frühe Morgen. Allerdings sind nicht alle Sommertage ungeeignet zum Lüften, da die Luftfeuchtigkeit auch von anderen Faktoren, wie der Wetterlage, abhängig ist. Ein Hygrometer misst die Luftfeuchtigkeit und gibt Aufschluss. Die Geräte gibt es bereits für wenige Euro im Handel. Erst wenn die Luftfeuchtigkeit außen niedriger ist als drinnen, kann der Keller unbesorgt gelüftet werden.

Beim Lüften selber sollten Sie für Durchzug sorgen und auch die Kellertüren offenlassen. Öffnen Sie Kellertüren und -fenster soweit wie möglich, um möglichst rasch und effektiv zu lüften. Nur ein Durchzug kann gewährleisten, dass die Luft im ganzen Kellerraum bewegt wird. Für ein optimales Kellerklima sollte mindestens einmal täglich für 20 Minuten gelüftet werden.

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Keller richtig lüften im Winter

Im Winter ist das Lüften des Kellers deutlich einfacher als im Sommer, da die Außenluft durch die kalten Temperaturen meist trockener ist als in den Kellerräumen. Allerdings kann bei Regen die Außenluft auch im Winter eine höhere Luftfeuchtigkeit erreichen. Das Lüften bei Regen sollte im Winter also vermieden werden. Damit die Temperaturen im Keller nicht zu sehr fallen, sollte auch im Winter täglich für 10 bis 20 Minuten stoß- und quergelüftet werden.

Hartnäckige Feuchtigkeit im Keller

Wenn Sie das Feuchtigkeitsproblem im Keller durch regelmäßiges Lüften nicht gänzlich in den Griff bekommen und Sie Abdichtungsfehler gänzlich ausschließen können, sollte die Lüftung des Kellers weiter gefördert werden. Neben passiven Luftentfeuchtern, die im Kellerraum aufgestellt werden, gibt es auch automatische Kellerentfeuchtungssysteme, für die allerdings eine Kernlochbohrung nötig ist. Die teilweise recht kleinen Geräte messen die Luftfeuchtigkeit der Innen- und Außenluft und regulieren das Kellerklima vollautomatisch.

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Eine weitere Möglichkeit ist, Möbel und Regale für einige Tage bis Wochen von der Wand wegzustellen. So gelangt die Luft noch besser an die feuchten Wände. Lüften Sie in der Zeit ausgiebiger und an trockeneren Tagen mehrmals täglich. Ein einfacher Ventilator kann dabei helfen, die Luft besser in den Räumen zu verteilen.

Keller richtig lüften - Alle Tipps im Überblick

Wer beim Lüften des Kellers auf ein paar Dinge achtet, schafft ein angenehmes Klima in seinem Keller und beugt langfristig auch Schimmel vor.

#01 - Nässebild beobachten - Viele Risse und Löcher, sowie ein punktuelles Nässebild der Wände können auf eine schlechte Abdichtung hindeuten. Sprechen Sie in diesem Fall mit einem Fachmann. Kondensationsnässe (eher großflächig) im Keller lässt sich dagegen gut durch richtiges Lüften im Keller in den Griff bekommen.

#02 - Im Sommer den Keller lieber spät abends oder früh morgens lüften - Ist die Luftfeuchtigkeit draußen höher als drinnen, sammelt sich im Keller noch mehr Feuchtigkeit durch Kondensation.

#03 - Ein Hygrometer gibt Aufschluss - Messen Sie die Luftfeuchtigkeit, um den richtigen Zeitpunkt zum Lüften festzustellen.

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#04 - Beim Lüften für Durchzug sorgen - Öffnen Sie Kellertüren oder weitere Fenster, um effektiv und flächendeckend zu Lüften. Ein Ventilator beim Lüften kann helfen.

#05 - Täglich den Kellerraum lüften - Durch tägliches Lüften des Kellers können Sie modrigen Gerüchen und Schimmel am besten vorbeugen.

#06 - Mehrmals täglich lüften im Winter - Da im Winter die Außenluft deutlich trockener ist, können Sie in den kühlen Jahreszeiten öfter lüften. Lüften Sie lieber mehrmals täglich für 10 bis 20 Minuten stoß und quer, als die Fenster permanent geöffnet zu lassen. So vermeiden Sie kalte Temperaturen im Keller.

#07 - Nicht bei Regen lüften - Bei Regen kann auch in den kalten Jahreszeiten die Luftfeuchtigkeit der Außenluft über die der Kellerluft steigen.

#08 - Möbel und Regale von den Wänden schieben - Wenn Sie Regale und Möbel von den Kellerwänden entfernen, kann der Keller großflächiger gelüftet werden.

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