Clubchef Martin Kind kann sich mit der Entscheidung der Deutschen Fußball Liga nicht abfinden. Foto: dpa

Nach der Ablehnung seines 50+1-Ausnahmeantrags will Hannover-96-Präsident Martin Kind die Deutsche Fußball Liga wohl in den Gerichtssaal zwingen.

Hannover - Clubchef Martin Kind vom Bundesligisten Hannover 96 hat die Deutsche Fußball Liga kritisiert, nachdem sie ihm eine Sondergenehmigung bei der 50+1-Regel verwehrt hat. „Von der DFL als Unternehmen bin ich enttäuscht. Es fehlt die Kraft, die notwendige Weiterentwicklung zu gestalten. Vielmehr werden jetzt Behörden und Gerichte beschäftigt. Aus meiner Sicht ist das ein Armutszeugnis“, sagte Kind am Mittwoch. Der Verein kündigte bereits an, „alle notwendigen und rechtlichen Schritte einzuleiten“.

Auch 96-Manager Horst Heldt äußerte sich unzufrieden mit der Entscheidung. „Aus meiner Sicht ist das Präsidium der DFL nicht seiner Pflicht nachgekommen, 50+1 zu bewahren und rechtssicherer zu machen, so wie es auf der Mitgliederversammlung im März beschlossen wurde“, sagte der Ex-Profi der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. „Sie haben die Verantwortung nun abgegeben. Entweder ist Herr Kind der Buhmann oder das Bundeskartellamt nimmt ihnen die Pflicht ab.“

Heldt forderte zudem, sich Gedanken über die entscheidende Instanz zu machen. „Man muss sich überlegen, ob es grundsätzlich zeitgemäß ist, gewählte Mitbewerber von Hannover 96 tragfähige Entscheidungen treffen zu lassen. Hier werden eigene Interessen anscheinend über das Gesamtwohl getroffen“, betonte Heldt. „So wie auch beim Verteilerschlüssel der Fernsehgelder. Warum wird nicht zukünftig ein unabhängiges Gremium eingesetzt?“