Hubb Stevens hängt den Trainerjob beim VfB Stuttgart mit dem Ende der Saison an den Nagel. Es seien persönliche Gründe, sagte der 60-Jährige am Samstag nach der 0:1-Niederlage gegen Bayern München. Wer seinen Posten übernimmt, ist noch unklar.

Hubb Stevens hängt den Trainerjob beim VfB Stuttgart mit dem Ende der Saison an den Nagel. Es seien persönliche Gründe, sagte der 60-Jährige am Samstag nach der 0:1-Niederlage gegen Bayern München. Wer seinen Posten übernimmt, ist noch unklar.

Mainz - Huub Stevens wird den VfB Stuttgart nach dem Klassenverbleib wieder verlassen, in Mainz will Erfolgstrainer Thomas Tuchel aufhören: Zum Saisonabschluss kommt Bewegung in den Trainermarkt der Fußball-Bundesliga. Auch Frankfurt sucht noch einen Nachfolger für Armin Veh.

Nach der erfolgreichen Mission Klassenverbleib gab Stevens nach dem 0:1 (0:0) der Schwaben beim FC Bayern München zum Saisonabschluss am Samstag seinen Abschied bekannt. Ein möglicher Nachfolger könnte Tuchel sein, der den FSV Mainz 05 zu Platz sieben und damit in die Europa League führte. Der 40-Jährige will den Club trotz seines bis 2015 laufenden Vertrages verlassen. Dies bestätigte FSV-Manager Christian Heidel, der der Bitte nach einer Vertragsauflösung aber nicht nachkommen will. Angeblich wolle sich Tuchel eine Auszeit nehmen, der FSV-Coach will sich erst am Sonntag zu seiner Zukunft äußern.

In Stuttgart ist seit Samstag auf jeden Fall ein Platz frei. „Ich bleibe nicht beim VfB. Das sind persönliche Gründe, das hat nichts mit dem VfB, nichts mit den Spielern zu tun. Das hat nur mit mir, mit meinem Gefühl zu tun“, erklärte Stevens. „Ich habe gesagt, wie schwierig die Aufgabe war. Ich kam in einer Situation, wo ich den Kopf nicht frei kriegen konnte, weil keine Zeit war. Jetzt will ich die Zeit nutzen.“ Am 10. März trat Stevens quasi direkt nach seinem Abschied beim griechischen Erstligisten PAOK Saloniki als Nachfolger von Thomas Schneider seinen Dienst beim damals akut abstiegsgefährdeten VfB Stuttgart an. 54 Tage später hatte der VfB bereits am vorletzten Spieltag den Klassenverbleib geschafft.

Bobic: Können Stevens' Entscheidung verstehen

Zu einem Bleiben war der 60-Jährige Niederländer trotzdem nicht zu bewegen. „Wir haben in unseren Gesprächen gespürt, dass Huub Stevens seinen Entschluss wohl überlegt und abgewogen hat. Letztendlich können wir seine Entscheidung auch verstehen“, sagte VfB-Sportvorstand Fredi Bobic. Präsident Bernd Wahler ergänzte: „Wir können die Entscheidung von Huub Stevens nachvollziehen und sind ihm sehr dankbar für das, was er für den VfB geleistet hat. Er war ohne große Überlegung bereit, uns in dieser schwierigen Situation zu helfen und hat sich mit dieser Aufgabe voll identifiziert.“

Die Nachfolge von Stevens ist noch offen. Ob Tuchel ein Kandidat ist, erscheint fraglich. „Thomas hat uns vor geraumer Zeit darum gebeten, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen. Diesem Wunsch haben wir nicht entsprochen. Vor vier Wochen hat er in einem Gespräch gesagt, dass er 2014/15 keine Mannschaft trainieren möchte und von seinem Posten zurücktreten will. Fakt ist momentan, dass wir den Vertrag nicht auflösen möchten und nicht auflösen werden. Wir sind im Gespräch, wie es weitergeht“, sagte Heidel.

Tuchel weist Stuttgarter Spekulationen zurück

Die Spekulationen in Richtung Stuttgart wies Tuchel vor dem Spiel selbst zurück. „Ich kann sie beruhigen, dass an dem Gerücht mit Stuttgart aktuell nichts dran ist“, sagte er dem TV-Sender Sky. „Ich habe mir angewöhnt, nichts dazu zu sagen, weil es sich durch die letzten drei Jahre permanent zieht, dass viel spekuliert wird.“

Tuchel hatte am 3. August 2009 den Posten als Cheftrainer in Mainz angetreten. Er schnitt mit dem Club nie schlechter als Platz 13 in der Liga ab, in der Saison 2010/11 wurde Mainz sogar Fünfter, die beste Platzierung der Club-Geschichte. Der nachgewiesene Taktikexperte ist heiß begehrt. Ein Wechsel zu Schalke scheint indes ausgeschlossen, stellten 04-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies („Die Trainerfrage stellt sich nicht. Das ist bei uns überhaupt kein Thema“) und Manager Horst Heldt klar. Nach der starken Rückrunde soll Jens Keller seinen Vertrag bis 2015 erfüllen.

In der Bundesliga ist derzeit auch bei Eintracht Frankfurt noch ein freier Platz auf der Trainerbank. Veh verlässt die Eintracht nach drei erfolgreichen Jahren. Dass er womöglich den scheidenden Stevens beerbt und zum VfB zurückkehrt, wollte er nicht kommentieren. „Ich werde zeitnah eine Entscheidung treffen - was auch immer das auch heißen soll“, sagte der 53-Jährige nach dem Auftritt in seiner Heimatstadt Augsburg. Veh hatte 2007 mit dem VfB den Titel geholt.