Der erste Citytriathlon am 29. Mai soll vorerst der letzte in Ludwigsburg gewesen sein. Der Sozialausschuss hat jetzt gegen eine Fortsetzung gestimmt. Foto: factum/Granville

Im Juni 2017 soll es keine Neuauflage des Citytriathlons geben. Das hat der Sozialausschuss der Stadt Ludwigsburg entschieden. Die Verwaltung und der Veranstalter sind enttäuscht über den Ausgang der Abstimmung.

Ludwigsburg - Der erstmals am 29. Mai ausgetragene Citytriathlon in Ludwigsburg soll der einzige bleiben. Das hat der Sportausschuss so entschieden: elf Stadträte stimmten gegen einen zweiten Triathlon, nur drei votierten für eine Fortsetzung des Sportevents, die für den 4. Juni 2017 vorgesehen war. Die Verwaltung hatte angekündigt, sich an die Empfehlung des Ausschusses zu halten. „Wir bedauern die Absage und hätten es gern gesehen, wenn der Citytriathlon auch im nächsten Jahr stattgefunden hätte“, sagte hingegen Gerald Winkler, der Leiter des städtischen Fachbereichs für Sicherheit und Ordnung.

Zwei der zentralen Argumente der Stadträte: die Doppelbelastung der Anwohner durch die Überschneidung mit dem Straßenmusikfestival im Blühenden Barock sowie die angeblich geringe Zahl an Teilnehmern aus Ludwigsburg am Triathlon. Der SPD-Stadtrat Hubertus von Stackelberg sprach von einer „Überfütterung der Stadt“, sollte die Veranstaltung wie geplant stattfinden. Der alljährliche Citylauf, an dem auch viele Ludwigsburger teilnähmen, sei ein ausreichendes Angebot für die Bürger, sagt er.

Die CDU sehe in der Veranstaltung zudem eine zu hohe Lärmbelastung für die Anwohner, sagte der Stadtrat Claus-Dieter Meyer.

Nur die Grünen stimmen dafür

Einzig die Grünen stimmten eindeutig für den Triathlon. „Wir sind eine Sportstadt, das passt zu uns“, sagte die Fraktionsvorsitzende Elfriede Steinwand. „Der erste Triathlon war eine sehr nette Veranstaltung. Wir glauben, dass es Potenzial hat“, sagt sie.

Roy Fischer, der Veranstalter des Triathlons, ist enttäuscht. „Ich hatte am Donnerstag nicht einmal die Gelegenheit, mich den Fragen der Stadträte zu stellen“, sagte er. Fischer vermutet, der Beschluss sei eine Abrechnung mit seiner Person. Die Argumente gegen die Veranstaltung seien nicht haltbar, sagte er: „An jedem verkaufsoffenen Sonntag ist die Belastung höher.“

Im Mai hatte Fischer zum ersten Ludwigsburger Triathlon geladen. Ein Wettkampf mit Pleiten, Pech und Pannen. Kritiker warfen Fischer vor, er habe die Streckenführung im Schwimmen und Radfahren zu kurzfristig geändert und zu wenig Querungsmöglichkeiten eingebaut. Die Anwohner beschwerten sich über die schlechte Ausschilderung der Umleitungen. Fischer, auch Veranstalter des Citylaufs, versprach eine bessere Organisation für die Fortsetzung des Triathlons 2017.

Auch der Citylauf drohte einst am Gemeinderat zu scheitern

Mit der Beschlussvorlage hatte das Ordnungsamt ein gemeinsam mit Fischer entwickeltes Konzept für 2017 vorgelegt: Der Triathlon sollte verkürzt und die Umleitungen und Querungen verbessert werden. Dem gab der Gemeinderat jedoch keine Chance und lehnte eine Fortsetzung ab.

Roy Fischer will jetzt nach vorne blicken. Mit dem Citylauf „will ich beweisen, dass die Entscheidung gegen den Triathlon ein Fehler war“, sagt Fischer. Der Lauf findet 2017 wie geplant statt. Zum bereits 19. Mal. Nebenbei bemerkt: als Roy Fischer im Jahr 1998 die Idee für den Stadtlauf im Gemeinderat vorstellte, lehnte dieser das Sportevent ebenfalls erst einmal ab. Erst ein Jahr später konnte Fischer sein Konzept im Rahmen des Stadtfestes umsetzen. Mittlerweile ist der Lauf fest im Kalender der Stadt etabliert. Darüber sind sich auch die Triathlongegner im Gemeinderat einig.