Die Schießerei fand in und vor dem Olympia-Einkaufszentrum in München statt. Foto: Getty Images Europe

Der 18-Jährige, der in München mehrere Menschen erschossen hat, hatte Ermittler zufolge keine Verbindung zum IS. Er habe sich aber mit dem Thema Amoklauf beschäftigt.

Berlin - Der Attentäter von München soll sich viel mit Computer-„Ballerspielen“ beschäftigt und den Attentäter des Amoklaufs von Winnenden verherrlicht haben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus Sicherheitskreisen. Die Polizei hat das bislang nicht offiziell bestätigt. 2009 hatte ein 17-Jähriger an seiner früheren Realschule in Winnenden bei Stuttgart und auf der Flucht 15 Menschen und sich selbst getötet. Die Münchner Ermittler stufen seine Tat als Amoklauf ein. Eine Beziehung zum IS sei nicht entdeckt worden.

Aus den Sicherheitskreisen hieß es weiter, der Attentäter von München soll Probleme in der Schule gehabt haben. Auch soll er eine Erkrankung „aus dem depressiven Formenkreis“ gehabt haben. Das sagte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch am Samstag. Details nannte er nicht.

Der Schüler sei in Deutschland groß geworden, seine Eltern seien in den 90er Jahren in die Bundesrepublik gekommen. Die Motive für die Bluttat seien noch unklar. Nach ersten Erkenntnissen sei der junge Mann bislang nicht im Zusammenhang mit politisch motivierter Kriminalität in Erscheinung getreten. Es werde aber in alle Richtungen ermittelt.

Erkenntnisse über die Herkunft der Waffe, mit der der 18-Jährige um sich geschossen hatte, gebe es bisher nicht. Eine waffenrechtliche Erlaubnis für den Besitz einer Waffe habe der Täter nicht gehabt.

Eine Stadt im Ausnahmezustand

Nach bisherigen Ermittlungen erschoss der 18-Jährige am Freitagabend am Olympia-Einkaufszentrum in München zwei 15-Jährige und drei 14-Jährige, berichteten die Ermittler. Die weiteren Opfer seien 17, 19, 20 und 45 Jahre alt gewesen. Unter den neun Todesopfern seien drei Frauen gewesen. Danach tötete sich der Täter selbst.

Die Polizei sprach am Freitagabend zunächst von einer Terrorlage, die Stadt befand sich im Ausnahmezustand. Die Polizei geht davon aus, dass der 18-Jährige als Einzeltäter handelte.