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Bürgermeister von 16 Kommunen wehren sich gegen Abbildung bei Google Street View.

Stuttgart - Die große weite Welt des Web hat viele Vorteile, aber auch Nachteile. Im Kreis Hohenlohe, dem kleinsten Landkreis im Südwesten, wehrt man sich gegen den Plan des US-Giganten Google, alle Straßen und Häuser zu fotografieren.

Jeder kennt das. Man sucht eine Wohnung, ein Haus oder will den nächsten Sommerurlaub buchen und traut den schönen Bildern im Katalog nicht so recht. Was tun? Die einfache Lösung: Ins Internet gehen und bei Google Maps sich ganz nah zum Ziel zoomen. Schon ist klar, ob die gesuchte Wohnung wirklich in einer ruhigen Gegend oder doch eher nahe des Industriegebiets liegt. Und schon zeigt sich, ob der Swimmingpool so schön ist, wie er im Katalog versprochen wird.

Aber Internet-Dienstanbieter Google reicht das Angebot nicht. Seit Monaten ist der Gigant damit beschäftigt, Land für Land, Stadt für Stadt, Straße für Straße zu fotografieren. Das vermeintliche Zauberwort heißt Google Street View. Dafür sind Fahrzeuge mit Spezialkameras unterwegs, die Straßen und Häuserfassaden ablichten, auf dass der Internetsurfer per Mausklick nicht mehr nur sieht, wie das Haus von oben aussieht und wie es bei den Nachbarn im Garten ausschaut, sondern der Blick auch von vorne aufs Haus möglich ist.

Doch diese Art der Transparenz stößt immer öfter auf Kritik, weil es viele Menschen ablehnen, dass ihnen jemand auf den Tisch oder ins Schlafzimmer schaut. Um die Privatsphäre ihrer 110.000 Bürger zu schützen, haben sich deshalb jetzt die Bürgermeister der 16 Kommunen im Landkreis Hohenlohe mit einem Protestbrief an Google Deutschland in Hamburg gewandt.