Freie Meinungsäußerung im Stadtpalais kostet 2500 Euro – das ist die Miete für geschlossene Veranstaltungen. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Der Verein weicht für sein Recht auf freie Rede ins Bürgerzentrum West aus. Die türkische Generalkonsulin hatte sich bei OB Nopper über einen Vortrag beschwert.

Die Beschwerde der türkischen Generalkonsulin in Stuttgart, Makbule Koçak Kaçar, bei Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) über eine angeblich „außenpolitische“ Äußerung der Kurdischen Gemeinde im Rahmen des Newroz-Fest im Stadtpalais im vergangenen Jahr hat Konsequenzen. Weil man sich im gemeinnützigen Verein weder von der Statthalterin des türkischen Machthabers Recep Tayyip Erdogan noch von Nopper das Recht auf freie Meinungsäußerung verbieten lassen will und deshalb auf seinen traditionellen geschichtlichen Vortrag besteht, in dem die Gäste mehr über das Siedlungsgebiet in Vorderasien erfahren, verzichtet die Kurdische Gemeinde in diesem Jahr am 21. März notgedrungen auf das Stadtpalais als Veranstaltungsort.