Der Komponist und Oscar-Preisträger Hans Zimmer komponiert Berichten zufolge die neue "Tagesschau"-Melodie.
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Die aktuelle Melodie der "Tagesschau" wurde von Hans Carste komponiert. Mit dem mehrfach überarbeiteten Intro werden Zuschauer seit 1956 begrüßt.

Berlin/Hamburg - Große Aufregung um sechs Töne: Die altbekannte „Tagesschau“-Melodie wird lediglich überarbeitet. Auf eine neue Fanfare müssen sich die Zuschauer nicht einstellen. „Die Sorge um das Ta-ta, ta ta ta taaa ist unbegründet“, sagte ARD-Aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke am Dienstag in Hamburg. Er wies damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung (Dienstagausgabe) zurück. Die Erkennungsmelodie werde keineswegs „entsorgt“, sondern wie zuletzt in den Jahren 2005, 1997 und 1994 nur überarbeitet. „Dabei bleiben natürlich die Grundelemente der 'Tagesschau'-Melodie erhalten, die sie so unverwechselbar machen.“

Die Überarbeitung übernehme der Komponist Henning Lohner, der für die Firma „Remote Control“ von Oscar-Preisträger Hans Zimmer tätig sei. „Bis zum Jahresende will die Redaktion von ARD-aktuell die Entwicklung ihres neuen Designs, wozu dann auch die angepasste Titelmelodie gehört, abgeschlossen haben“, fügte Gniffke hinzu. Die „Bild“-Zeitung hatte berichtet, dass das Erste den „Tagesschau“-Jingle zum 60. Geburtstag der Nachrichtensendung am 26. Dezember durch eine neue Melodie ersetzen wolle.

Lohner arbeitet als Filmemacher und Komponist. Der gebürtige Bremer verbrachte seine Kindheit in Kalifornien. Nach seinem Musikstudium war er unter anderem als Assistent des Komponisten Karlheinz Stockhausen und des US-Rockstars Frank Zappa tätig. Er komponierte die Filmmusik für zahlreiche internationale und deutsche Filme, darunter „Der Eisbär“ und „Der große Bagarozy“.

„Tagesschau“ feiert 60. Geburtstag

Die aktuelle Melodie der Hauptnachrichtensendung im Ersten wurde von Hans Carste (1909-1971) komponiert. Mit dem mehrfach überarbeiteten Intro, das nach einem Gong ertönt, werden die Zuschauer seit 1956 begrüßt. Hier können Sie sich die verschiedenen Melodien anhören.

Im Jubiläumsjahr der „Tagesschau“ stehen noch weitere Neuerungen an: Auf dem Gelände des federführenden NDR in Hamburg wird ein neues Nachrichtenstudio gebaut. Die Moderatoren der „Tagesschau“ und der hauseigenen Magazine „Tagesthemen“ und „Nachtmagazin“ sollen Grafiken künftig auf einem berührungsempfindlichen Bildschirm erklären. Das neue Studio geht Ende des Jahres in Betrieb.