Bei Kontrollaktionen der Fahrausweisprüfer kommt es in Stuttgart häufig zu Konflikten. Foto: Steffen Honzera

Immer wieder werden Kontrolleure in Stuttgart mit rabiaten Fahrgästen ohne Ticket konfrontiert. Dass das kein Kavaliersdelikt ist, zeigt ein aktueller Fall, in dem die Polizei ermittelt.

Stuttgart - Schwarzfahrer können auch als Räuber belangt werden – wenn sie mit Gewalt und Drohungen den Fahrkartenkontrolleuren entkommen. Das vermeintliche Kavaliersdelikt könnte so schnell zu einem Verbrechenstatbestand werden, der mit mindestens einem Jahr Haft belegt wäre.

Das könnte auch dem unbekannten Mann drohen, der in einer Stadtbahn der Linie U15 am Charlottenplatz in der Stuttgarter Innenstadt ohne Ticket erwischt wurde und dann flüchtete. Nun ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der räuberischen Erpressung gegen ihn. Der etwa 25 bis 30 Jahre alte, 1,75 Meter große, dunkelhäutige Mann mit muskulöser Statur und großer flacher Nase war am Sonntag gegen 19.40 Uhr in einer Stadtbahn Richtung Ruhbank ohne Fahrkarte ertappt worden – und dann auf dem Bahnsteig am Charlottenplatz auf die Kontrolleure losgegangen.

Die Kripo bittet um Zeugenhinweise

Bei dem Gerangel bedrohte und beleidigte er die Prüfer, konnte dann in den Akademiegarten entkommen. Immerhin hat die ermittelnde Polizei die Personalien seines Begleiters, einem 31-Jährigen, der ebenfalls ohne Ticket unterwegs war. Die Kripo bittet um Zeugenhinweise über Telefon 07 11/89 90-57 78. Laut Staatsanwaltschaft kann gegen rabiate Schwarzfahrer wegen räuberischer Erpressung ermittelt werden. Ein Sprecher: „Das ist aber immer im Einzelfall zu prüfen.“