Christian Eiberger bleibt acht weitere Jahre Bürgermeister von Asperg – das steht schon vor der Wahl fest. Trotz dessen ist der Urnengang der Asperger wichtig und die Wahl spannend.
Vor acht Jahren gewann der Kämmerer von Ingersheim die Asperger Bürgermeisterwahl mit einem Erdrutschsieg – Christian Eiberger bekam fast 70 Prozent der Stimmen, verließ Ingersheim und wurde zum Schultes der 14.000-Einwohner-Stadt. In der kommenden Wahl am 28. September wird Eiberger voraussichtlich noch besser abschneiden – denn er steht ganz alleine auf der Kandidatenliste.
Die Stadt Asperg gab am Dienstag bekannt, dass neben Eiberger keine einzige andere Bewerbung für den Bürgermeisterposten eingegangen ist. „Als einziger Bewerber wurde Herr Christian Eiberger durch den Gemeindewahlausschuss zur Bürgermeisterwahl zugelassen“, heißt es.
Dass sich niemand sonst zur Wahl stellt, liegt wohl weniger an der Verfassung der Stadt oder dem teils kritischen Gemeinderat – vielmehr scheint es an dem großen Rückhalt zu liegen, den Eiberger in der Bevölkerung hat. Potenzielle Mitbewerber dürften angesichts seiner Beliebtheit und der geringen Erfolgsaussichten von einer Kandidatur abgesehen haben.
Bürgermeister ist noch nicht müde
Eiberger selbst kündigte schon vor Monaten an, weitermachen zu wollen. „Natürlich gab es auch zahlreiche Herausforderungen wie die Corona-Pandemie, die Auswirkungen der Kriege, die Migrationskrise, die Inflation und die Rezession“, hieß es in einer Pressemitteilung. Er sei aber überzeugt, dass man dennoch mit den bisher umgesetzten sowie den angestoßenen Projekten die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger verbessert habe. Das wolle er fortführen.
Unter den erfolgreich abgeschlossenen Projekten der vergangenen acht Jahre nennt Eiberger den Neubau des Kindergartens Grafenbühl, die Sanierung der Eglosheimer Straße, die Schaffung von Wohnraum durch Nachverdichtung, den barrierefreien Umbau der Bushaltestellen, Klimaschutzmaßnahmen und Formate zur Bürgerbeteiligung. Highlight sei zudem das Jubiläumsjahr 2019 gewesen, als 1200 Jahre Asperg gefeiert wurden.
Folgende Projekte sieht er auf die Stadt zukommen: unter anderem der bedarfsgerechte Ausbau von Betreuungsangeboten, der Bau der neuen Sporthalle, die Sanierung von Schulen sowie Angebote für pflegebedürftige Menschen. „Unsere wunderschöne Stadt Asperg weiterzuentwickeln und trotz aller Herausforderungen zukunftsfähig aufzustellen, das motiviert mich, erneut zu kandidieren“, heißt es in seiner Begründung für eine Kandidatur.
Urnengang ist dennoch wichtig
Am Mittwoch, 17. September, wird sich der einzige Kandidat der Bürgermeisterwahl um 19 Uhr in der Stadthalle Asperg vorstellen. Erst soll Eiberger sich und seine Ideen innerhalb von 15 Minuten präsentieren – dann dürfen ihn die Bürger zwei Stunden lang mit Fragen bohren.
Apropos Bürger: Die werden trotz eindeutigem Wahlergebnis zur Urne gebeten. Was erst einmal überflüssig erscheint, hat aus demokratischen Gesichtspunkten eine hohe Bedeutung. Denn Wählerinnen und Wähler können Eibergers Namen ankreuzen – sie müssen es aber nicht.
Es ist ausdrücklich möglich, den Stimmzettel leer abzugeben und damit ungültig zu machen – oder einen anderen Namen handschriftlich einzutragen. Selbst wenn nur eine Person kandidiert, haben die Wähler also die Möglichkeit, ihre Ablehnung gegenüber diesem Kandidaten auszudrücken.