Ob an dieser Stelle ein modernes Mehrfamilienhaus gebaut werden darf, entscheiden die Stadträte Anfang Februar. Foto: Torsten Ströbele

Das Gebäude an der Himmerreichstraße 37 kann abgerissen werden, weil es kein Denkmal ist. Ein möglicher Neubau muss sich allerdings an der Form des jetzigen Gebäudes orientieren.

Botnang - Das Gebäude Himmerreichstraße 37 wird nicht in die Liste der Kulturdenkmäler aufgenommen. Das hat das Landesamt für Denkmalpflege dem Amt für Stadtplanung und Stadtplanung schriftlich mitgeteilt. Eine Erklärung wird allerdings nicht mitgeliefert.

„Es besteht kein Denkmalverdacht“

Auch auf Nachfrage der Nord-Rundschau erfährt man beim Landesamt über die Details, die zu dieser Entscheidung geführt haben, nichts. Nur über das Verfahren im Allgemeinen könne Auskunft gegeben werden, heißt es in der Pressestelle. Man würde grundsätzlich immer alle zur Verfügung stehenden Quellen heranziehen, um sich ein Bild zu verschaffen – Bücher, Fotos, Flurkarten und viele andere Dinge, die man zu den Gebäuden finden würde. Ausschlaggebend seien dann unter anderem das Alter des Hauses, die Architektur, die Funktion, der Stil, ob das Gebäude umgebaut worden sei, ein berechtigtes öffentliches Interesse an dem Erhalt bestehe, und manchmal sei auch ausschlaggebend, wer darin gewohnt habe. All diese Faktoren seien auch bei der Untersuchung des 1923 erbauten Gebäudes an der Himmerreichstraße geprüft worden. Und das Ergebnis des Landesamtes lautet: „Es besteht kein Denkmalverdacht.“

Somit ist klar, dass es grundsätzlich möglich ist, das Haus mit der Nummer 37 abzureißen. „Das ist auf jeden Fall nicht ausgeschlossen“, sagt Sabine Stark. Die Mitarbeiterin des Amtes für Stadtplanung und Stadterneuerung war in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirates zu Gast, um die Kommunalpolitiker darüber zu informieren, was mit dem Gebäude an einer der ältesten Botnanger Straßen in naher Zukunft passieren könnte. Die Wohnbau Rolf Geiger GmbH & Co KG plant nämlich, auf dem Grundstück ein modernes Mehrfamilienhaus mit sieben Eigentumswohnungen und einer Tiefgarage mit elf Stellplätzen zu bauen. „Da gibt es im Internet schon Bilder zu sehen, wie das aussehen soll“, sagte Marianne Latuske (SPD). Und Nicholas Gernhardt-Winkler (Grüne) wollte wissen, ob so ein Gebäude an dieser Stelle denn überhaupt genehmigungswürdig sei.

Neubau müsste sich am jetzigen Gebäude orientieren

Sabine Stark erklärte, dass die Erhaltungssatzung in diesem Gebiet greife. Ein möglicher Neubau müsse sich deshalb am jetzigen Gebäude orientieren und in nahezu identischer Form wieder aufgebaut werden. Das neue Haus an der Himmerreichstraße 37 dürfe also beispielsweise weder fünfgeschossig mit Flachdach sein, noch ein größeres Baufeld als heute belegen. „Den Bauantrag muss man ablehnen. Anders kann ich mir das nicht vorstellen“, sagte Marianne Latuske.

Letztendlich habe der Ausschuss für Umwelt und Technik (UTA) das letzte Wort, sagte Sabine Stark. Das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung habe seine Meinung und diese auch dem zuständigen Bürgermeister Matthias Hahn mitgeteilt. Was sie den Stadträten denn genau rät, dürfe sie allerdings nicht erzählen. Am Dienstag, 4. Februar, wird über das Thema Abriss und Neubau an der Himmerreichstraße 37 im nicht öffentlichen Teil der UTA-Sitzung diskutiert.