Über einen langen Zeitraum wurde illegal Müll hinter dem Werbemodell von Andreas Töpfer am Kauflandparkplatz in Marbach (Kreis Ludwigsburg) abgeladen. Der Unternehmer ist der Dumme: Die Entsorgung kostet ihn mehrere tausend Euro.
Wer in den vergangenen Tagen auf dem Kauflandparklatz in Marbach unterwegs gewesen ist, dürfte sich über den unfassbaren Müllberg gewundert haben. Auch Andreas Töpfer konnte seinen Augen nicht trauen. Seit rund 20 Jahren mietet der Dachdecker ein kleines Grundstück am Marbacher Bahnhof beim Kaufland, auf dem ein Werbemodell mit Ziegeln steht. Er sei darauf aufmerksam gemacht worden, dass neben dem Modell Müll liege, den er als Mieter entsorgen solle. „Als wir das Ausmaß vor Ort sahen, traf uns fast der Schlag“, sagt Töpfer. Hinter dem Modell türmte sich der Müll meterhoch. „Der Müllteppich war etwa sieben bis neun Meter lang, fast drei Meter hoch und drei Meter tief.“
Hohe Entsorgungskosten
Hausrat, Kinderspielzeug, sogar Sofas und Kühlschränke fanden Töpfer und seine Mitarbeiter. „Ich habe gedacht, ich schicke ein paar Leute hin und die fahren das schnell zur Deponie.“ Stattdessen waren seine Mitarbeiter vier Tage damit beschäftigt den Müll in Container zu schaffen. „Gesamt haben wir hier fast 50 Kubikmeter Müll entsorgt. Kostenpunkt für die reine Entsorgung etwa 3000 bis 4000 Euro.“ Die 80 bis 100 Arbeitsstunden seiner Mitarbeiter seien da noch nicht eingerechnet. Für die Entsorgung sei er als Mieter verantwortlich. „Wie eine Privatperson so was stemmen sollte, ist mir rätselhaft.“
Woher der Müll stammt, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten und Theorien. Laut Angaben des Filialleiters von Kaufland habe zeitweise sogar eine obdachlose Person hinter dem Modell gewohnt. Dass eine einzelne Person allerdings für solch einen großen Müllberg allein verantwortlich sein soll, hält das Marbacher Ordnungsamt für fraglich. Vermutlich hätten auch andere die Gelegenheit genutzt, um ihren Unrat loszuwerden.
Stammt der Müll von Bewohnern der Flüchtlingsunterkunft?
Andreas Töpfer vermutet allerdings, dass Bewohner der nahe gelegenen Flüchtlingsunterkunft verantwortlich sein könnten. Hinter dem Modell entdeckte er einen kleinen Trampelpfad der von der Unterkunft direkt zum Zaun hinter dem Modell führt. „Es sieht so aus, als wäre über einen längeren Zeitraum regelmäßig dort Müll abgelegt worden. Wie eine Art selbst gebaute Mülldeponie.“
Das Landratsamt Ludwigsburg, das die Gemeinschaftsunterkunft betreibt, weist die Vorwürfe zurück. „Die abgebildete Müllablagerung ist uns gänzlich unbekannt und wir gehen auch davon aus, dass diese nicht von unseren Bewohnern verursacht wurde.“ Auf dem Gelände stünden ausreichend Müllbehälter zur Verfügung, die von den Bewohnern auch genutzt werden. Zudem würden die Personen regelmäßig über die richtige Müllentsorgung informiert und auf die Müllbehälter hingewiesen.