Mit interaktiver Grafik - Die richtige Matratze ist für einen gesunden Schlaf Voraussetzung. Die Stiftung Warentest hat 24 Modelle getestet. Ihr Fazit: Ob Kaltschaum, Boxspring, Latex oder Federkern – jedes Segment bietet gute Modelle. Wir geben Ihnen einen Überblick.

Kaufberatung: In unserer interaktiven Grafik finden Sie nützliche Tipps zum Matratzen-Kauf

Stuttgart - Eine gute Matratze ist für einen gesunden Schlaf Voraussetzung. Die Stiftung Warentest hat 24 Modelle getestet. Ihr Fazit: Ob Kaltschaum, Boxspring, Latex oder Federkern – jedes Segment bietet gute Modelle. Wir geben Ihnen einen Überblick, auf was Sie beim Matratzen-Kauf achten müssen.

Latex

Latexmatratzen sind aufgrund ihrer Wärmedämmung vor allem für Schläfer geeignet, die schnell frieren. Hinzu kommt die lange Haltbarkeit, da dem Gummimaterial Schweiß und Wärme wenig ausmachen. Die Befürchtung, dass Latex Allergien auslösen kann, ist unnötig, da ein Matratzenbezug einen direkten Hautkontakt verhindert. Lediglich Betroffene, die schon eine Latexallergie haben, sollten nach Meinung von Dermatologen zu anderen Modellen greifen.

Auch die Experten der Stiftung Warentest haben sich von der insgesamt guten Qualität der getesteten Latexmatratzen überzeugen lassen: Gleich drei der insgesamt fünf Test-Modelle erhielten die Note „gut“. So weist die Naturlatexmatratze von Allnatura die besten Liegeeigenschaften auf – und zwar unabhängig von Größe und Gewicht des Schlafenden. Für Rückenschläfer eignen sich dagegen auch die Latexmodelle von Sembella und Waschbär. Letzteres bleibt auch nach Tests, die eine Nutzung von acht Jahren simulieren, gut in Form. Latexmatratzen der Größe 90 mal 200 Zentimeter kosten zwischen 300 und 700 Euro.

Allerdings sind Latexmatratzen nicht gut zu handhaben: Sie sind recht schwer und wabbelig, was das Wenden und Lüften für Menschen mit wenig Kraft schwierig macht. Daher wurde beispielsweise das Modell von Malie von den Testern nur mit der Note „befriedigend“ ausgezeichnet.

Kaltschaum

Auf Kaltschaummatratzen liegt der Bundesbürger offensichtlich am liebsten. Wie die Stiftung Warentest herausfand, besteht jede zweite verkaufte Matratze aus dem preisgünstigen Polyurethan. Sie sind zudem leicht und einfach zu wenden und bieten für alle Schlaftypen ein gutes Bett. Nur, der Liegegenuss währt nicht lange: „Durch Feuchte und Wärme bilden sich bald spürbare Liegekuhlen“, urteilen die Tester – und das selbst bei teureren Modellen für 700 Euro.

Wer sich dennoch für eine Kaltschaummatratze entscheidet, sollte unbedingt vor dem Kauf Probe liegen. So stellten die Warentester fest, dass drei Modelle von den Herstellern Alliance Möbel, Fey und Dänisches Bettenlager deutlich weicher sind als angegeben. Ebenfalls negativ aufgefallen ist der Geruch nach Lösungsmitteln, den die sieben getesteten Matratzen in den ersten Wochen ausströmen. „Es ist ein Unding, dass die Anbieter das Auslüften dem Verbraucher zumuten“, urteilen die Warentester.

Da die neuen Modelle bestenfalls die Note „befriedigend“ erhalten haben, raten die Warentester zu Kaltschaummatratzen aus den Vorjahren: Im Test 2012 haben das Modell Diamona Perfect Fit Plus für 650 Euro und das Modell Badenia Irisette Vitaflex Flextube für 550 Euro überzeugt. Letzteres eignet sich gut für kleine, leichte Personen.

Boxspring

Schon rein optisch macht ein Boxspringbett einiges her: Es wirkt durch seine Höhe wuchtiger als ein normales Bett und damit aber auch gleichzeitig einladender. Auf einer Holzbox mit Federkern liegt eine weitere Federkernmatratze und obenauf ein Topper aus Schaumstoff. Dennoch können die teuren Trendmöbel, die zwischen 1380 und knapp 4000 Euro kosten, die Stiftung Warentest nicht überzeugen: Von zehn Modellen ist nur das der Firma Musterring gut. Es eignet sich sowohl für kleine und leichte Personen wie auch für Schwergewichte.

Problematisch werteten die Tester bei den anderen Modellen, dass auch diese schnell Liegekuhlen bilden – wie bei den Kaltschaummatratzen. Auch haben die Matratzenmodelle keine Griffe, die das Wenden und Lüften erleichtern – genau das ist aber bei den Boxspringbetten wichtig: Zum einen, weil sie aufgrund ihrer Konstruktion die Feuchtigkeit schlecht leiten. Hinzu kommt, dass manche Modelle beim Auspacken unangenehm rochen: In den Ausdünstungen der Modelle der Hersteller Vito und Ruf fanden die Tester krebserzeugendes Trichlorethen, das erst nach einem Tag kräftigem Lüften verflogen war.

Taschenfederkern

Es gibt sie noch – die Matratzen mit den Sprungfedern. Auch wenn diese bei den modernen Varianten in einzelne kleine Stofftaschen verpackt sind. Darüber kommt eine Deckschicht aus Schaumstoff, Vlies und Stoff. Taschenfederkernmatratzen sind vor allem für starke Schwitzer geeignet, weil die Feuchtigkeit schnell entweichen kann.

Da die Stiftung Warentest schon 2013 verschiedene Modelle getestet hat, verzichten die Experten auf eine Neubewertung und empfehlen stattdessen die damaligen Testsieger: So ist für alle Schläfer – ob groß oder klein, leicht oder schwer – das Modell Tchibo Irisette für 249 Euro am besten geeignet. Speziell für Rückenschläfer lohnt sich das Probeliegen auf den Modellen Badenia Irisette, Mustering Orthomatic und MFO Bettina. Sie kosten zwischen 299 und 500 Euro.