Die Perserkatze, die Ende Januar in Stuttgart-Wangen in einem Altkleidersack gefunden wurde, hat jetzt ein neues Zuhause. Das Tierheim hat Wendy erfolgreich an eine Familie in Leonberg vermittelt. Foto: Tierheim Stuttgart

Die Perserkatze, die Ende Januar in Stuttgart-Wangen in einem Altkleidersack gefunden wurde, hat jetzt ein neues Zuhause. Das Tierheim hat Wendy erfolgreich an eine Familie in Leonberg vermittelt.

Stuttgart - Wendy hat ein neues Zuhause: Die blaue Perserkatze, die Ende Januar in Stuttgart-Wangen in einem Altkleidersack gefunden wurde, lebt mittlerweile bei einer Familie in Leonberg. Das teilte Tierheimleiterin Marion Wünn auf Anfrage unseres Onlineportals mit.

Nach dem Bericht über Wendys ungewöhnliches Martyrium hatten sich viele Tierfreunde gemeldet, die die Katze aufnehmen wollten. "Allerdings sprangen viele Interessenten wieder ab, als sie erfuhren, dass Wendy chronisch krank ist", erzählt Marion Wünn. Das Tier leidet an einer chronischen Blasenentzündung, ausgelöst durch Struvit-Kristalle. "Diese Erkrankung kommt bei Perserkatzen häufig vor." Wendy wird immer Medikamente nehmen und häufiger als andere Katzen zum Tierarzt gehen müssen.

Wendy hat ihren freundlichen Charakter behalten

Ihre neuen Besitzer schreckte das offenbar nicht ab. Das könnte auch an Wendys freundlichem Charakter liegen: "Sie ist eine sehr nette und aufgeschlossene Katze." Auch ihr schlimmes Schicksal hat Wendy offenbar nicht das Vertrauen in die Menschen verlieren lassen: Die Katze steckte in einem der Altkleidersäcke, die in der Lagerhalle am Viehwasen gesammelt werden - wie lange, ist unklar. Mit jämmerlichem Maunzen machte sie damals einen Mitarbeiter der Verwertungsfirma auf sich aufmerksam, der das Tier aus seinem Gefängnis befreite.

Alles deutet darauf hin, dass Wendy mutwillig in den Sack gesteckt wurde. In dem Sack mit vielen Kleidern befand sich eine weitere zugebundene Tüte, in dem die Katze steckte. Der Altkleidersack stammte aus einem Sammelcontainer an der Öhringer Straße in Wendlingen im Kreis Esslingen.

Der Fall wurde an die Polizei in Nürtingen übergeben, doch dort wartet man bislang noch vergeblich auf eine heiße Spur. "Weil die Katze nicht gechipt war, war es uns unmöglich, den früheren Halter zu ermitteln", sagt Polizeisprecherin Christine Menyhart. "Den ermittelnden Kollegen blieb nichts anderes übrig, als den Fall mit einer Anzeige gegen Unbekannt an die Staatsanwaltschaft weiterzugeben." Ob jemals geklärt wird, wem Wendy ihr Martyrium verdankt? Viel Hoffnung macht sich die Polizei nicht.