Neue Katjes-Werbung: Die Reaktionen im Netz über eine Frau mit Kopftuch sind zahlreich und ziemlich heftig. Foto: Katjes

Im neuen Werbeclip von Katjes wirbt eine junge Frau mit Kopftuch für vegetarische Fruchtgummis. Die Reaktionen im Netz sind zahlreich und heftig. Sie reichen von Zustimmung bis zu Empörung und Boykottaufrufen.

Emmerich/Stuttgart - „Katjes – jes – jes – jes!“ Jeder kennt den Werbespruch des Süßwarenunternehmens aus Emmerich am Rhein, das für seine Lakritze und Fruchtgummis bekannt ist. Besonders beliebt sind die „Veggie“-Produkte wie „Wolke 7“, „Vemoji“ oder „Grün-Ohr Hase“. „Nur mit natürlichen Aromen und Farben und wunderbar vegetarisch – also ohne tierische Gelantine“, wie die Firma auf ihrer Homepage verspricht.

„Achte mal drauf“

Mit der neuen Werbekampagne sorgt der Süßwaren-Riese in den sozialen Medien allerdings für enorme Aufregung. In einem von drei pink hinterlegten Werbeclips auf der Katjes-Webseite ist eine junge, komplett in rosa gekleidete Frau mit Kopftuch zu sehen. Mit dem Solgan „Achte mal drauf!“ wirbt sie für die vegetarischen Fruchtgummis des Unternehmens.

Empörungswelle im Netz

Auf Facebook und Twitter ist die Empörung über den Clip groß. Einige Nutzer rufen gar zum Boykott der Katjes-Produkte auf.

Katjes verteidigt Werbung

Das Unternehmen, das drittgrößter Hersteller im deutschen Zuckerwarenmarkt hinter Haribo und Storck ist, verteidigte seine Werbung in einer Stellungnahme auf Facebook. Man wolle junge Frauen ansprechen, die sich bewusst ernähren. „Die Zielgruppe von Katjes ist vielfältig“, heißt es in der Erklärung. „Dazu zählen auch junge Musliminnen, bei denen der Verzicht auf tierische Gelatine eine bedeutende Rolle spielt.“

Für den Süßwarenproduzenten ist es die erste Zusammenarbeit mit der Berliner Werbeagentur Antoni Jellyhouse. Der „Veggie-Offensive“ sollen weitere Kampagnen für Katjes folgen.

Und das sagt das Netz:

Harte Kritik der AfD

Aus den Reihen der AfD kommen besonders kritische Stimmen. So erklärte der Kreisverband Offenbach-Land der „Alternative für Deutschland“ auf Twitter: „Schlag ins Gesicht für alle Frauen, die muslimischer Unterdrückung entfliehen wollen“.