Eine katholische Heirat im Westen der Stadt. Foto: StZ

Gemeinsam wollen sie stärker sein. Deshalb schließen sich mit Beginn des neuen Jahres zwei katholische Kirchengemeinden zu einer neuen zusammen. Aus St. Johann und St. Thomas Morus wird St. Thomas und Johannes.

Ludwigsburg - Gefeiert wird kein Abschied, sondern ein Neuanfang – und zwar mit einem Gottesdienst am Neujahrstag um 17 Uhr in der katholischen Kirche St. Johann. Denn mit Beginn des nächsten Jahres schließen sich die beiden katholischen Kirchengemeinden St. Johann und St. Thomas Morus zu einer Gemeinde zusammen. Im Westen Ludwigsburgs entsteht damit eine neue größere katholische Gemeinschaft mit mehr als 6300 Mitgliedern. Sie trägt den neuen Namen St. Thomas und Johannes und erstreckt sich über Eglosheim, Pflugfelden und die Weststadt.

Eglosheim bringt 2874 Mitglieder in die neue Verbindung ein, Pflugfelden und die Weststadt 3544. Außerdem gehört zu dem neuen Bund die italienische Gemeinde „Beato Giovanni Battista Scalabrini“.

Beide Gemeinden wollen die Neugründung

Damit tritt die Zusammenarbeit der Kirchengemeinden in eine neue Phase ein. Denn das Zusammengehen wurde nicht von oben verordnet und soll ausdrücklich keine Fusion sein, die der Verschlankung des seelsorgerischen oder sozialen Angebotes dient. Ganz im Gegenteil: beide Gemeinden haben den Schritt verabredet und bei der Diözese Rottenburg und Bischof Gebhard Fürst beantragt.

Für die beiden Gemeinden ist es die konsequente Fortsetzung eines gemeinsamen Weges, den sie im Jahr 2000 mit dem Zusammenschluss zur Seelsorgeeinheit Ludwigsburg West begonnen haben. Als 2014 die sechs katholischen Gemeinden Ludwigsburgs angesichts sinkender Mitgliederzahlen zur katholischen Gesamtkirchengemeinde zusammengingen, trat die Nähe zwischen Eglosheim und Pflugfelden vorübergehend in den Hintergrund.

Sie soll nun auf Augenhöhe, wie alle versichern, neu besiegelt werden. „Für die Gemeindemitglieder wird sich nichts ändern“, sagt Sven Salvizcek, der leitende Pfarrer der Gesamtkirchengemeinde. Kein Standort werde geschlossen.

Verschlankung der Verwaltungsaufgaben

Die beiden Kirchengemeinden selbst haben den Weg bei Gemeindeversammlungen ausführlich diskutiert. „Es geht darum, etwas Neues zu beginnen und gestärkt in die Zukunft zu gehen“, sagt Torsten Bruns, der Vorsitzende des Kirchengemeinderats von St. Thomas Morus in Eglosheim. Monika Herbers, seine Kollegin von St. Johann, denkt wie er. „Das ist nur der logische Schluss einer langen Entwicklung“, sagt sie. Viele Verwaltungsstrukturen würden nun schlanker. Für das Pastoralteam werde vieles einfacher.

Bei der jüngsten Kirchengemeinderatswahl haben beide Gemeinden ihre Gremien von zwölf auf neun Mitglieder verkleinert. Sie bilden von Januar an gemeinsam den neuen Rat der neuen Kirchengemeinde.