Der Stuttgarter Stadtdekan Christian Hermes. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Der katholische Stadtdekan Christian Hermes sieht den Katholikentag (22. bis 25. Mai 2022) in Stuttgart als große Chance für die Stadt, die einen „Hidden Champion“ nennt: „Stuttgart ist eine gastfreundliche und quirlige Stadt, die vorbildliche Integrationsarbeit leistet.“

Stuttgart - Der 102. Deutsche Katholikentag vom 25. bis zum 29. Mai 2022 in Stuttgart wirft seinen ersten Schatten voraus: Bischof Gebhard Fürst als Gastgeber stellte am Donnerstag zusammen mit dem Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZDK), Thomas Sternberg, das Leitwort „leben teilen“ für das Großereignis vor. Fürst betonte dabei, dass beide Wörter des Leitwortes mit Bedacht kleingeschrieben seien: „Die Worte leben und teilen sind dabei als Prozess im Leben gemeint.“ Nur so könne das Leben gelingen: in der Teilnahme, dem Teilen und der Teilhabe.

Im Grunde trifft das in besonderem Maße auf den Katholikentag selbst zu. Denn mit großer Wahrscheinlichkeit ist das große Christentreffen, bei dem 60 000 Teilnehmer erwartet werden, die erste Großveranstaltung ihrer Art, bei der sich Menschen wieder begegnen und ihre Präsenz teilen können. Zu den zentralen Punkten sollen neben der Aufarbeitung der großen Krise innerhalb der römisch-katholischen Kirche auch sozialkritische und ökologische Themen gehören. Man will weder die Wohnungsnot noch den wachsenden Nationalismus auf den Foren und Gesprächsrunden aussparen.

Starker lokaler Akzent

Einen bedeutenden Akzent wollen die Diözese Rottenburg-Stuttgart und das Stadtdekanat als Gastgeber setzen. Vor allem der Stuttgarter Sprengel will sich laut Stadtdekan Christian Hermes stark einbringen: „Die Stadt und das Stadtdekanat steuert unter vollen Segeln und allen Zylindern auf den Katholikentag zu.“ Und zwar unter Einbindung der ganzen Vielfalt, die Stuttgart und die Katholiken zu bieten hätten. Hermes meint damit auch die 18 muttersprachlichen Gemeinden, die zusammen mit den 42 Stuttgarter Gemeinden im Programm sichtbar werden. Für die Stadt, die Hermes als einen „Hidden Champion“ bezeichnet, sei es eine Chance, aus der Deckung zu kommen: Denn Stuttgart sei eine „gastfreundliche und quirlige Stadt, die vorbildliche Integrationsarbeit leistet“. Nicht zuletzt soll erneut der ökumenische Zusammenhalt unter Beweis gestellt werden. „Dass Stuttgart das kann, haben wir beim Deutschen Evangelischen Kirchentag bewiesen.“