Mit dem neuen Aufbau wird der Höhenunterschied von elf Metern zwischen Gebäude und Landeplattform auf dem Dach des Katharinenhospitals ausgeglichen. Foto: Klinikum St/ttgart

Weithin sichtbar als neues Wahrzeichen der Silhouette Stuttgarts: Der Hubschrauberlandeplatz auf dem Neubau des Katharinenhospitals soll architektonische Maßstäbe setzen.

Die Silhouette der Landeshauptstadt könnte sich in den kommenden Jahren durch einen architektonischen Blickfang verändern. Im Zuge des Neubaus des Katharinenhospitals wird auch ein neuer Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Klinikums errichtet. Dabei muss in Zukunft ein Höhenunterschied zwischen Gebäude und Landeplattform von elf Metern überwunden werden. Aus der Not machten Studenten der Hochschule Stuttgart eine Tugend, die als Sieger aus einem Ideen- und Gestaltungswettbewerb hervorgingen: Sie setzen dem Katharinenhospital sozusagen die „Krone“ auf.

Die Landeplattform schwebt elf Meter über dem Dach

Bereits seit 2017 läuft der Neubau des Katharinenhospitals des Klinikums Stuttgart. Mit einem Gesamtvolumen von 810 Millionen Euro ist es eine der größten Baumaßnahmen in der Landeshauptstadt. Um das Stadtklima nachhaltig positiv zu beeinflussen, wird die Höhe der neuen Gebäude im Vergleich zum bisherigen Bestand um elf Meter deutlich gesenkt. Aus luftfahrtschutzrechtlichen Gründen muss das Höhenniveau des Hubschrauberlandeplatzes aber bestehen bleiben. Anstatt wie bisher direkt auf dem Dach aufliegend ist ein aufwendiger Aufbau von Nöten. Grund genug für das Klinikum Stuttgart, einen Ideen- und Gestaltungswettbewerb mit dem Motto einer neuen „Stadtkrone“ unter den renommierten Stuttgarter Instituten für Architektur und Bauingenieurwesen auszuschreiben. Denn „neben den formalen Vorgaben spielen auch ästhetische Aspekte eine Rolle“, betont Krankenhausbürgermeister Thomas Fuhrmann.

Organisch, florale Form kann illuminiert werden

Unter den insgesamt elf eingereichten kreativen Konstruktionen mit moderner Licht- und Farbgestaltung überzeugte die Jury aus Mitgliedern des Klinikums, der Stadt sowie weiteren Bau- und Luftfahrtexperten unter dem Vorsitz des ehemaligen Präsidenten der Architektenkammer Baden-Württemberg, Wolfgang Riehle, der Entwurf mit dem Titel „Organisch, florale Plattform“.

Für den Beitrag der Studenten vom Institut für Tragkonstruktion und Konstruktives Entwerfen der Universität Stuttgart sprach laut Jury die hohe skulpturale Qualität, die dem Klinikum eine leichte und organisch geformte Stadtkrone aufsetzt. Die elf Meter über dem Dach stehende Plattform wird durch zahlreiche Stützen gehalten, die ähnlich eines Blattes an deren oberen Ende breiter werden. Der Landeplatz kann unterschiedlich illuminiert werden. Besonders gelobt wurde von der Jury die gelungene Einbindung des Erschließungsturms, mit dem Notfallpatienten direkt zur weiteren Versorgung in den OP-Trakt des Klinikums transportiert werden. „Der Hubschrauberlandeplatz wirkt leicht und fast schwebend. Das hat Potenzial, ein weiteres Wahrzeichen der Stadt zu werden“, freut sich der Vorstandsvorsitzende des Klinikums Stuttgart, Jan Steffen Jürgensen.

Fertigstellung voraussichtlich erst 2028

Der Siegerentwurf fließe nun in die weiteren Planungen für den Neubau ein. Darauf sind Daniel Pauli und Jannis Haueise vom Siegerteam der Universität Stuttgart neben der Prämie von 2500 Euro stolz, zumal „der Hubschrauberlandeplatz in unmittelbarer Sichtweite unseres Campus entsteht. Damit wird die Beobachtung der Bauphase für uns besonders spannend“.

Dafür müssen sich die Studenten aber noch eine Weile gedulden. Der Standort des neuen Hubschrauberlandeplatzes liegt auf dem im Februar 2022 eröffneten neuen Gebäudeteil F an der Kriegsbergstraße. Allerdings muss zunächst das benachbarte Haus mit dem Erschließungsturm errichtet werden. Erst bis in fünf Jahren wird daher mit der Fertigstellung des Landeplatzes gerechnet – als neue „Krone“ in Stuttgart.

Alle eingereichten Entwürfe der Studenten für den neuen Hubschrauberlandeplatz sind ab sofort in einer Ausstellung im Stuttgarter Rathaus zu sehen.