Simba (rechts) mit seinem Bruder Shirkan. Foto: privat

Der vier Jahre alte Kater Simba wird am Montagabend in Neugereut angefahren und schwer verletzt. Polizei und Tiernotdienst eilen zum Unfallort. Schließlich landet Simba in der Tierklinik Stuttgart.

Stuttgart - „Die Polizei, dein Freund und Helfer“ – Im Fall des in Stuttgart-Neugereut angefahrenen Katers Simba passt dieser Satz wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge, denn ohne das Zutun der Polizei hätte das verletzte Tier keine Chance gehabt.

Was war passiert?

„Simba war am Montagabend mal wieder auf einem seiner Streifzüge durch Hofen“, berichtet Tanja Hartmann, Simbas Halterin, „eigentlich kommt er dann immer so zwischen 21 und 22 Uhr nach Hause, doch dieses Mal warteten wir vergeblich auf ihn“.

Was Tanja Hartmann zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Simba war angefahren worden und lag schwer verletzt in Neugereut. „Uns erreichte gegen 21.30 Uhr ein Notruf, dass eine verletzte Katze im Wildgansweg liegen würde“, so Polizeisprecherin Monika Ackermann, „während unser Kollege am Notruf den Tiernotdienst verständigte, eilte eine Streife zum Fundort und entdeckte das Tier.“ Kurze Zeit später traf dann auch der Tiernotdienst ein und brachte den verletzten Kater in die Tierklinik nach Plieningen.

In dieser Zeit suchte Tanja Hartmann noch immer nach dem vermissten Kater. „Bis Mitternacht waren wir draußen und riefen nach Simba, bevor wir schweren Herzens die Suche abbrachen“, erinnert sich die Halterin des Katers – dann die vorerst erlösende Nachricht: „Gegen 0.30 Uhr bekamen wir den Anruf, dass Simba in die Tierklinik gebracht wurde“.

Doch schnell mischte sich in die Erleichterung die nächste Sorge, denn in der Klinik wurde erst das Ausmaß der Verletzungen deutlich. „Uns wurde mitgeteilt, dass Ober- und Unterkiefer gebrochen seien, der Unterkiefer gleich mehrfach, außerdem war ein Auge stark geschwollen“, erzählt Tanja Hartmann. Eine Operation war unumgänglich. Bevor Simba allerdings auf dem OP-Tisch landete, besuchte Tanja Hartmann ihren Kater. „Wir fuhren Dienstagmorgen gleich nach Plieningen. Als wir oben waren, wurde er gerade geröntgt. Der Arzt hat uns alles erklärt, dann durften wir ihn endlich sehen. Er war zwar vollgepumpt mit Schmerzmitteln und sediert, aber als er uns gehört hat, hat er seine Öhrchen bewegt und versucht, uns mit dem guten Auge zu fixieren“.

Simba hatte Glück im Unglück

Am Mittwoch kam Simba schließlich unters Messer. Dabei wurde der Unterkiefer mit einem Stahlstift stabilisiert, die Zähne wurden „betoniert“, das heißt sie wurden miteinander verbunden, dass er seinen Kiefer nicht mehr bewegen kann.

Glück im Unglück hatte Simba allerdings auch: Es wurden keine Gehirnblutungen sowie keine inneren Verletzungen am restlichen Körper festgestellt. Außerdem sind Wirbelsäule und Halswirbel den Ärzten zufolge vollkommen in Ordnung.

Trotzdem wird der Weg der Genesung für den Kater noch ein langer sein. „Es ist gut möglich, dass Simba noch einmal operiert werden muss“, befürchtet seine Halterin, doch die Zuversicht hat sie nicht verloren: „Simba ist erst vier Jahre alt und hat sein ganzes Katzenleben vor sich. Zwar hat er jetzt viele Katzenleben verbraucht, aber egal. Egal wie viel es kostet, Simba gehört zu uns“.

Eine Sache ist Tanja Hartmann besonders wichtig: „Ohne den Anrufer, der den Notruf abgesetzt hat, sowie die Polizisten und die Mitarbeiter des Tiernotdiensts hätten wir unseren Simba heute nicht mehr. Ich danke euch von ganzem Herzen. Wegen euch hat unser kleiner Spinner hoffentlich noch eine zweite Chance.“