Kliniken im Land stehen vor vielen Herausforderungen – von der Naturkatastrophen bis zum Cyberangriff. Ein neuer Plan soll helfen, das zu bewältigen.
Digitalisierung ist ein Segen, vor allem in der Medizin. Digitalisierung kann auch in eine Katastrophe münden, wenn das Internet nicht mehr funktioniert. Als vor einigen Jahren die Uniklinik in Düsseldorf gehackt worden ist, sei man froh darüber gewesen, dass Patientenkurven noch auf Papier gezeichnet werden konnten, sagt Thorsten Hammer. Der Katastrophenschutzbeauftragte der Uniklinik Freiburg hat entscheidend an einem landesweiten Rahmenplan zur Krankenhausalarm- und Einsatzplanung mitgearbeitet, der am Dienstag im Ministerrat vorgestellt wurde.
Von Naturkatastrophen bis zum Cyberangriff
Der Plan soll Krankenhäuser dabei unterstützen, ihre Versorgungskapazitäten auch in außergewöhnlichen Krisensituationen aufrechtzuerhalten – von Naturkatastrophen über Großschadenslagen bis zu Cyberangriffen. Man müsse sich auch darauf vorbereiten wenn es an der Ostgrenze der Nato dazu komme, dass viele Verletzte behandelt werden müssten, sagt Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). Sein Haus und das Innenministerium waren maßgeblich daran beteiligt, die Pläne zu formulieren.
Minister empfehlen viele Übungen
Lucha empfiehlt den Krankenhäusern, gemäß der Pläne entsprechende Übungen abzuhalten. Nur so könne die Zusammenarbeit mit Behörden und anderen Helfern verbessert werden. Vom Massenunfall über den Cyberangriff bis hin zu nuklearen Bedrohungen sieht der Plan Maßnahmen vor. Man könne und werde das Kompendium ständig ergänzen, sagt Innenminister Thomas Strobl. Daran, dass es höchste Zeit sei, in diesem Bereich tätig zu werden, lässt Strobl keine Zweifel. Man befinde sich in einer Zeit „multipler Krisenlagen wie seit 80 Jahren nicht mehr“, sagt der Innenminister.