Carles Puigdemont kommt in Kopenhagen am Flughafen an. Foto: dpa/Ritzau Scanpix

Die spanische Regierung strebt erneut einen internationalen Haftbefehl für den Separatistenchef Carles Puigdemont an. Der reiste aber zunächst unbehelligt vom belgischen Exil nach Dänemark.

Madrid/Kopenhagen - Der spanische Generalstaatsanwalt will den internationalen Haftbefehl gegen den katalanischen Ex-Regierungschef Carles Puigdemont erneuern. Beim Obersten Gerichtshof sei beantragt worden, den Haftbefehl zu reaktivieren, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit. Zuvor hatten die Ankläger erklärt, sie strebten die Festnahme des Separatistenchefs an, wenn dieser von seinem bisherigen Exil Belgien nach Dänemark reisen sollte.

Puigdemont reiste unbehelligt nach Dänemark

Am Flughafen Kopenhagen, wo Puigdemont am Montagmorgen eintraf, blieb er aber unbehelligt. Er verließ den Flughafen mit unbekanntem Ziel. Zuvor hatte Puigdemont erklärt, er wolle in Dänemark an einer Konferenz teilnehmen. Die dänische Generalstaatsanwaltschaft war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Puigdemont war im Oktober nach Brüssel geflohen, weil die spanischen Behörden gegen ihn im Zusammenhang mit der umstrittenen Unabhängigkeitserklärung Kataloniens im vergangenen Jahr ermitteln und ihm eine Haftstrafe droht.

Acht der Abgeordneten sind in Haft

Nach Ansicht der Zentralregierung ist die Abspaltung einer spanischen Region illegal. Im katalanischen Regionalparlament haben die Separatisten zwar bei den jüngsten Wahlen ihre Mehrheit verteidigen können. Da acht ihrer Abgeordneten aber in Haft oder im Exil sind, können sie ihre Mehrheit nicht ausspielen. Derzeit steht die Region unter Zwangsverwaltung der spanischen Zentralregierung.