Der ehemalige Wirtschaftsminister von Kasachstan wurde zu 24 Jahren Haft wegen Mordes an seiner Frau verurteilt. Die Richterin sprach von einer „besonders grausamen“ Tat.
Ein ehemaliger Wirtschaftsminister Kasachstans ist am Montag zu 24 Jahren Haft verurteilt worden. Eine Richterin in der Hauptstadt Astana befand den Angeklagten Kuandyk Bischimbajew des „besonders grausamen Mordes“ und der „Folter“ an Saltanat Nukenowa für schuldig, die Urteilsverkündung wurde im Internet übertragen. Der Fall schockiert das zentralasiatische Land bereits seit Monaten und brachte das Tabuthema häusliche Gewalt in die Medien.
Bei der Urteilsverkündung gab der Angeklagte keine Erklärung ab. Ein weiterer Angeklagter wurde zu vier Jahren Haft verurteilt, weil er dem Ex-Minister bei dem Versuch geholfen habe, das Verbrechen zu verheimlichen.
„Besonders grausamer Mord“
Der grausame Tod der 31-Jährigen Mitte November in einem Restaurant in Astana löste in Kasachstan, einem Land mit 20 Millionen Einwohnern und einer noch weitgehend patriarchalisch geprägten Gesellschaft, eine Schockwelle aus. Präsident Kassym-Jomart Tokajew reagierte unter anderem mit einer Verschärfung der Gesetze gegen häusliche Gewalt.
Eine Plakatkampagne soll Frauen zudem dazu ermutigen, die Angst vor einer Anzeige zu verlieren. Nach Angaben der Behörden werden in Kasachstan jährlich mehr als 80 Frauenmorde registriert, die Vereinten Nationen sprechen von mehr als 400 pro Jahr.
Bischimbajew, der auch Berater des ehemaligen Präsidenten Nursultan Nasarbajew war, war wegen Korruption bereits zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, bevor er 2019 auf Bewährung freikam.