Bereits ab Juli wird das Kaufhaus Karstadt ausgebeint Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Lärm, Schmutz und Behinderungen. Damit müssen Passanten in der Königstraße und die Karstadt-Nachbarn rund 22 Monate rechnen. Der Zeitplan für den Umbau des Kaufhauses in der Königstraße 27 steht schon: Bis November 2017 soll es für eine neue Nutzung zur Verfügung stehen.

Stuttgart - Wie die Planung aussieht, hat Frank Schulze von der fürs Baumanagement zuständigen Firma Alber Schulze am Montagabend im Bezirksbeirat Stuttgart-Mitte erläutert.

Los geht es mit der Einrichtung der Baustelle bereits im Juli dieses Jahres. Zunächst betroffen ist davon nur die Rückseite des Gebäudes mit dem Joseph-Süß-Oppenheimer Platz. Bis Ende November soll sich die Baustelle im wesentlichen auf diesen Bereich beschränken. Bis dahin geht es vor allem darum, die gesamte Haustechnik auszubauen und abzutransportieren. Frank rechnet mit zehn bis zwölf Lkw-Bewegungen pro Tag.

Da die Substanz des Gebäudes intakt ist, wird auf einen Komplettabriss verzichtet. Die Fassade soll allerdings neu gestaltet werden. Nach dem Weihnachtsmarkt soll die Baustelle im Januar auf die Königstraße ausgedehnt werden. Von dann rund 15 Lkw-Fahrten sollen etwa zwei Fahrten über die Königstraße gehen. Notwendig wird das, wenn die Transporte mehr als 30 Tonnen wiegen. Eine höheren Belastung könnte den Joseph-Süß-Oppenheimer-Platz einstürzen lassen. Denn darunter liegt eine Tiefgarage. Der Platz ist der Deckel über der Garage. Die Lastbeschränkung in der Turmstraße liegt sogar bei nur 16 Tonnen.

Die Lkw-Fahrten sollen wischen 18 Uhr abends und 11 Uhr des nächsten Tages möglich sein. „Es besteht Aussicht auf Verlängerung bis 12 Uhr“, so Frank. Die Strecken für die Lkw sollen gekennzeichnet werden, so dass sie für die Passanten erkennbar und sicher sind. Vorgeschrieben wird Schritttempo. Außerhalb der Innenstadt soll für die Laster ein Warteplatz eingerichtet werden, auf dem sie sich aufhalten, bis sie gebraucht werden..Auf der Königstraße sollen, so der Plan, dann auch Container mit den Aufenthaltsräumen für die Arbeiter, den sanitären Einrichtungen sowie mit Stauraum für Baugeräte aufgestellt werden.

Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle will wissen, wieso die Container nicht beim Drei-Farben-Haus aufgestellt werden können, da es dadurch noch größere Belästigungen für die Passanten als ohnehin gibt. Eine klare Antwort bleibt der Vertreter der Firma Signa Retail, die die Immobilie von Karstadt übernommen hat, schuldig. Er stellt heraus, dass die Pläne so angelegt sind, dass die Umbauarbeiten so schnell wie möglich abgeschlossen werden, um einen langen Leerstand zu verhindern.

Renée-Maike Puderer (Grüne) kritisiert, dass es vom Eigentümer keine Aussage darüber gibt, wer nach dem Umbau in das Gebäude einziehen wird. Es werde keine Cartbahn geben, dass Engagement sei seriös, wird versichert. Auf die Kritik, dass die Geheimniskrämerei nicht der Vertrauensbildung diene, räumt Signa Retail ein, dass sich mehrere Geschäfte mit unterschiedlichem Zuschnitt einmieten werden.