Wegen schwerer Tierquälerei und Diebstahls muss Mann aus Karlsruhe ins Gefängnis.

Karlsruhe - Fünf Katzen und einen Hund hat er brutal gequält und mehrere danach getötet: Wegen schwerer Tierquälerei und zahlreicher Einbrüche sowie Diebstahls muss ein 34 Jahre alter Mann aus Karlsruhe mehrere Jahre ins Gefängnis. Das Amtsgericht verurteilte ihn am Freitag zu drei Jahren und neun Monaten Haft und folgte damit annähernd dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte drei Jahre und drei Monate gefordert.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann zwischen Oktober 2009 und Juni 2010 fünf Katzen und einen Hund gequält und einige von ihnen getötet hat. Dem 34-Jährigen wurde auf Lebenszeit verboten, Tiere zu halten. Der mehrfach vorbestrafte und drogenabhängige Mann hatte die meisten Taten im Prozess gestanden.

Der Vorsitzende Richter zeigte sich in seiner Urteilsbegründung fassungslos. Der 34-Jährige sei mit enormer Brutalität vorgegangen. Die meisten der betroffenen Tierbesitzer litten bis heute unter einem Trauma. Die Vergehen gegen das Tierschutzgesetz wogen demnach auch schwerer bei der Bemessung der Strafe als der Diebstahl der Fahrräder.

Tierhalterinnen brechen in Tränen aus

Der Staatsanwalt hatte dem 34-Jährigen in seinem Plädoyer vorgeworfen, die Taten genau geplant zu haben. »Sie waren an Brutalität gegenüber Tieren fast nicht zu überbieten«, sagte der Vertreter der Anklagebehörde. Einige der Tierhalter - darunter ein elfjähriges Mädchen - hätten ärztlich behandelt werden müssen. Der Mann habe nur gestanden, weil die Beweislast erdrückend gewesen sei. Er sei dabei »völlig gefühlskalt geblieben« und habe keine Reue gezeigt.

Der Verteidiger führte als mögliches Motiv Misshandlungen durch die Stiefmutter an, denen der Täter als Kind ausgesetzt war. »Das prägt einen Menschen entscheidend.« Die Taten seien trotzdem nicht zu entschuldigen, sagte der Verteidiger mit Blick auf die »emotionsgeladene Stimmung« im Saal. Einige der betroffenen Tierhalterinnen waren in Tränen ausgebrochen.