Eine Baustelle zur Kombilösung Karlsruhe, aufgenommen am 10. Juni 2016 in der Karl-Friedrich-Straße. Foto: dpa/Uli Deck

Ende Juni sind in der Baustelle für den geplanten Stadtbahntunnel in Karlsruhe rund 190 Kubikmeter Wasser aus einer provisorischen Leitung geflossen. Der Schaden geht in die Millionen.

Karlsruhe - Der Wasserrohrbruch in der Baustelle des Karlsruher Stadtbahntunnels hat einen Millionenschaden angerichtet und führt zu sechs Monaten Verzögerung. Der Vollbetrieb werde jetzt erst mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 beginnen können, sagte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) am Donnerstag nach einer Besichtigung im Tunnel.

Die Schäden liegen nach ersten Untersuchungen im Millionenbereich, die genaue Höhe sei aber noch nicht bekannt. Das Wasser drang in Technikräume und Kabelschächte ein. „Viel technisches Gerät und viele Kabel sind kaputt gegangen“, sagte Mentrup. Das müsse ausgewechselt werden.

Verkehr wird untertunnelt

In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni waren den aktuellen Informationen zufolge rund 190 Kubikmeter Wasser aus einer provisorischen Leitung geflossen. Die Schlauchleitung sei an einer Kupplungsstelle gebrochen. Er gehe davon aus, dass es sich um einen Versicherungsschaden handelt, sagte Mentrup.

Der Straßenbahntunnel ist Teil des Milliardenprojekts Kombilösung, mit dem Karlsruhe seinen Verkehr in der Innenstadt neu ordnet. Bisher fahren Straßenbahnen in rascher Folge durch die Fußgängerzone. Künftig führen die Gleise durch den Tunnel.

Ein weiterer Tunnel für Autos soll für eine Beruhigung am südlichen Rand der Innenstadt sorgen. Dort wird die Bundesstraße 10 künftig auf 1,4 Kilometern Länge unterirdisch geführt. Die Karlsruher Bevölkerung hatte sich im Jahr 2002 in einem Bürgerentscheid für die Kombilösung entschieden. Während der Bauzeit kam es wiederholt zu Verzögerungen und Kostensteigerungen.