In Karlsruhe sind durch ein illegales Autorennen sechs Menschen verletzt worden. Foto: dpa

Laut Zeugen hatten sich zwei Autos ein Rennen auf dem Stadtring in Karlsruhe geliefert. Die jungen Fahrer verwickelten dabei mehrerE unbeteiligte Autos in Unfälle, insgesamt wurden sechs Menschen verletzt.

Karlsruhe - Sechs verletzte Menschen, fünf demolierte Autos und mindestens 35.000 Euro Sachschaden: Zeugen des Unfalls sprachen von einem Rennen, dass sich zwei Autofahrer in Karlsruhe lieferten, als es am Mittwochabend auf einer Kreuzung krachte.

Nach Ermittlungen der Polizei ereignete sich eine ganze Unfallkette: Zwei 21 Jahre und 22 Jahre alte Männer rasten mit ihren Wagen auf einer vierspurigen Straße stadtauswärts hintereinander und wechselten mehrfach die Fahrspuren. An einer Kreuzung mit Rotlicht stand auf dem linken Fahrstreifen ein 49 Jahre alter Mann mit seinem Wagen. Eine 45-Jährige Frau näherte sich mit ihrem Auto auf dem rechten Fahrstreifen. Beim Wechsel auf „Grün“ raste der 21-Jährige heran und versuchte mit einem abrupten Spurwechsel die versetzt anfahrenden Autos zu überholen. Er streifte beide Wagen und setzte damit den folgenschweren Unfall in Gang.

Die 45 Jahre alte Frau krachte mit ihrem Auto gegen einen Laternenmast. Der Wagen des 49-Jährigen wurde vom Auto des 22-Jährigen seitlich gerammt. Anschließend prallte das Wrack des jungen Mannes frontal mit einem entgegenkommenden Wagen zusammen, der sich überschlug. Dessen 48 Jahre alter Fahrer wurde schwer verletzt, ebenso der 49-Jährige. Die 45 Jahre alte Frau kam mit leichten Verletzungen davon. Im Auto des 22-Jährigen mutmaßlichen Rennbeteiligten saßen Mitfahrer im Alter von 20 Jahren und 22 Jahren. Alle wurden verletzt. Der 21-Jährige flüchtete zunächst. Polizisten konnten ihn wenig später stellen.

Anzeigen drohen wegen mehrerer Delikte

Den beiden jungen Männern, die nach Zeugenaussagen das illegale Rennen veranstaltet hatten, drohen Strafverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und fahrlässiger Körperverletzung. Dem Jüngeren wird außerdem Unfallflucht vorgeworfen. Ob Alkohol oder Drogen im Spiel waren, war zunächst nicht bekannt.

Illegale Straßenrennen sind in verschiedenen deutschen Städten immer wieder ein Problem. In Karlsruhe habe es bisher aber jedoch keine Auffälligkeiten gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. Beispiele aus anderen Städten: In Köln müssen sich zwei junge Männer wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten. Die beiden sollen sich Ende März ein Rennen geliefert haben, bei dem es zu einem tödlichen Unfall kam.

Ende September blitzte die Polizei in Dortmund bei einer Aktion gegen illegale Rennen in einer Nacht 92 Raser. Auch außerhalb von Städten gibt es Probleme. So hatten sich im Oktober an einem Tunnel im Harz bereits mehrere Autos zu einem Rennen aufgestellt, als die Polizei eingriff. Rund 300 Zuschauer warteten in Partystimmung an beiden Enden des Tunnels.