In Karlsruhe kommen Hunderte zu einem Straßenfest gegen Pegida (Symbolbild). Foto: dpa

Bereits zum achten Mal seit Ende Februar stehen sich Pegida-Anhänger und Gegner gegenüber. Der OB sieht keine nennenswerte Resonanz für Parolen gegen Armutsflüchtlinge und gegen den Islam. Am 23. Mai ruft die Stadt zum Aktionstag für Toleranz und Vielfalt auf.

Karlsruhe - Unter dem Motto „Bunte Plätze statt rechter Hetze“ haben am Dienstag in Karlsruhe mehrere hundert Menschen an einem Anti-Pegida-Straßenfest teilgenommen. Vor Beginn einer Versammlung der antiislamischen Bewegung kamen sie im Stadtzentrum zu Spielen und einem Bühnenprogramm zusammen. Erneut sicherten starke Polizeikräfte die Ankunft von Pegida-Anhängern, die seit Ende Februar zum achten Mal in Karlsruhe auf die Straße gingen.

Pegida habe in Karlsruhe keine nennenswerte Resonanz gefunden, sagte am Dienstag Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD). Ein Großteil der Pegida-Demonstranten seien bekannte Rechtsextremisten aus dem Umland. Zu früheren Konfrontationen zwischen Gegendemonstranten und der Polizei sagte Mentrup: „Es ist sicher in den letzten Monaten nicht alles glücklich gelaufen, auch in der Taktik vor Ort.“

Nach Gesprächen mit den Veranstaltern der Gegenkundgebungen im Netzwerk gegen Rechts sei nun aber eine neue Vertrauensbasis geschaffen worden. Die Stadt Karlsruhe rief für den 23. Mai zu einem Aktionstag für Toleranz und Vielfalt auf. „Es soll ein breites gesellschaftliches und politisches Zeichen werden und sich klar abgrenzen von dem, was uns diese rechte bis rechtsextreme Szene alle zwei Wochen präsentiert“, sagte Mentrup. Als Verfassungstag erinnert der 23. Mai an den Tag, an dem 1949 das Grundgesetz in Kraft trat.

Für den kommenden Sonntag hat die Pegida-Bewegung auch eine Versammlung in der Landeshauptstadt Stuttgart angemeldet. Zu Gegendemonstrationen werden mehrere tausend Menschen erwartet.