Kopf hoch – der Handarbeitsmarkt ist wieder zurück in der Stadt! Foto: Julia Schramm

Nach knapp zwei Jahren ist nach dem Flohmarkt auch der Handarbeitsmarkt zurück auf dem Karlsplatz in Stuttgart – mit teils überraschenden Angeboten.

Stuttgart - Warm sollte man sich jetzt anziehen. „Denn mit kalten Nächten klopft der Winter an die Tür!“ So empfiehlt Sandra Wiesmaier Gestricktes aus dem Remstal. Für eine ältere Dame hat sie zwar nicht die passende Strickmütze parat – dafür aber waschbare Abschmink-Pads für junge Kundinnen. „Nachhaltig sagt man jetzt dazu“, schmunzelt sie. An Loops, Topflappen oder gefilzten Schuhen wird tagelang arbeitet: „Beim Fernsehen, und die Nadeln gehen nur runter, wenn es mal ganz spannend wird!“

Endlich wieder ein Markt für Handgemachtes

Der Handarbeitsmarkt ist auf den Karlsplatz zurückgekehrt. Tochter Monika ist mit ihrer „Klunkerwiese“ präsent, und trotz eher flauer Nachfrage bester Dinge: „Der erste Markt seit fast zwei Jahren!“ Verkaufen sei das eine, das andere aber „wieder Kontakt zu Leuten zu haben, die handgemachte, individuelle Sachen schätzen“.

Mehr als Entzücken über „so schöne Sachen“ wäre Antje Sanders ganz recht, denn mit Strickwaren für Kleinkinder unterstützt sie Frauen in Ägypten, per Direktimport über eine Freundin in Kairo. Mit Kerstin Gerstenberg ist sie im Verein Inga aktiv, einer Organisation mit Hilfen für sexuell ausgebeutete Frauen. Der angebotene Schmuck habe schon „gute Gespräche“ in Gang gebracht.

Die Anbieter haben reichlich Platz

Weil weniger als angemeldet erschienen sind, haben die neun Anbieter reichlich Platz ums Reiterstandbild. Den wissen die Studentinnen Ella und Paula zu nutzen: mit Upcycling, das aus scheinbar nutzlosem Alten etwas erstaunlich Neues macht. Jeans-Jacken, Blusen, Kleider, Taschen: „Alles wiederverwertete Stoffe, läuft ganz gut“, sagt Paula. Die Marktkollegin nebenan bietet Schutzengel an – gefaltet aus altem Gesangbuch-Papier. Da kann man ja schon mal an den Weihnachtsmarkt denken.