Die Karl Schubert Oldie Band brachte die Zuhörer zum Mitmachen. Foto: Otto-H. Häusser

Das neue Haus der Karl-Schubert-Gemeinschaft liegt in der Ortsmitte. Dort werden in Zukunft Menschen mit und ohne Behinderung zusammen unter einem Dach leben. Im Juli ziehen die ersten Bewohner ein.

Bonladen - Der Geschäftsführer der Karl-Schubert-Gemeinschaft freut sich. Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit konnte Wolfgang Woide am Freitag das neue Haus am Bombach direkt neben der Nudelfabrik eröffnen. „Ich bin sehr froh, dass es gelungen ist, das Gebäude jetzt fertigzustellen“, sagte er. Die vorgegebene Bauzeit sei fast eingehalten worden.

15 Wohnungen für das inklusive Wohnprojekt

Anfang Juli können die ersten Bewohner einziehen. Die letzten sollen im September folgen. 15 Wohnungen sind in dem Gebäude. Von der Ein- (35 Quadratmeter) bis zur Vier-Zimmer-Wohnung (90 Quadratmeter) reicht das Angebot. Behinderte und Nichtbehinderte leben unter einem Dach, Familien und Einzelpersonen, Junge und Alte sind die Mieter.

3,2 Millionen Euro habe das Gebäude gekostet, sagte Wolfgang Woide am Rande der Einweihungsfeier. Eigentlich habe man das Haus am Bombach direkt neben das Ochsen-Gebäude stellen wollen. Dies sei aber leider nicht möglich gewesen.

Nachdem das Areal von der Karl-Schubert-Gemeinschaft im Jahr 2007 gekauft worden war, wurde zunächst die frühere Gaststätte umgebaut. Dort befindet sich nun die Nudelfabrik. Außerdem sind in dem Gebäude sechs Appartements für Behinderte und eine Wohnung für eine Familie untergebracht.

34 Plätze und eine Warteliste mit 50 Interessenten

Man habe nun 34 Plätze im ambulanten betreuten Wohnen. „Wir würden gern noch mehr bauen“, sagte Woide. Der Kreis lasse dies aber leider nicht zu. Der Sozialplan gestatte keine weitere Betriebserlaubnis. „Obwohl wir eine Warteliste mit 50 Leuten haben“, sagte Woide.

Gleichzeitig lobte Woide die Stadverwaltung und die Stadträte, die dem neuen Haus am Bombach gegenüber sehr aufgeschlossen gewesen seien. Oberbürgermeisterin Gabriele Dönig-Poppensieker sagte in einer Rede bei der Einweihung, dass sie sich immer wieder freue, wenn sie zur Karl-Schubert-Gemeinschaft komme. Sie würdigte auch die Arbeit der Behinderten. Sie würden Teile produzieren, die in der Automobilindustrie dringend gebraucht würden. Es sei sehr wichtig, dass die behinderten Menschen auch in der Ortsmitte wohnen könnten „dort wo das Leben brummt“, sagte Dönig-Poppensieker.